Trockene Cannabisblätter: Verursachung und Vorbeugung
Published :
Jul 28, 2018
Categories :
Cannabisanbau
Auch wenn es einige wenige Situationen gibt, in denen trockene Cannabisblätter normal sind, sind sie oftmals ein Zeichen für ein ernstzunehmendes Problem. Hier findest Du eine Anleitung, was Du bei den vielen möglichen Ursachen trockener Blätter tun kannst, um die Situation zu bereinigen oder ihr vorzubeugen.
Wenn die Blätter Deiner Cannabispflanze trocken und brüchig werden, gibt es einen Grund dafür. In vielen Fällen kann das ein Zeichen für ein ernstzunehmendes Problem sein. Sobald Du trockene Blätter entdeckst, solltest Du schnell handeln, um weitreichenderen Schaden zu verhindern. Lerne mehr über die möglichen Gründe von vertrockneten Blättern und was Du tun kannst, um dem vorzubeugen.
HÄUFIGE GRÜNDE FÜR TROCKENE UND BRÜCHIGE CANNABISBLÄTTER
1. ALTES BLATTWERK
Ein Fall, bei dem Du Dir nicht allzu große Sorgen um vetrocknete Blätter Deiner Pflanze machen musst, ist, wenn Deine Pflanze alt ist. In der späten Blütephase, kurz vor der Ernte, ist es nicht unüblich, dass sich die größeren Fächerblätter gelb verfärben, welk werden und austrocknen.
Trockene und schrumpelige Blätter am Boden Deiner blühenden Pflanze, bei gesundem Wachstum im oberen Bereich, sind ziemlich üblich. Je älter Deine Pflanze wird, desto mehr trockene Blätter wird sie vor allem am unteren Teil der Pflanze aufweisen. Dies wird sich allmählich nach oben ausweiten. Nochmal: Dies ist kein Grund zur Sorge.
Manchmal treten gelbliche und trockene Blätter auch bereits bei sehr jungen Pflanzen auf, die gerade erst ihre ersten Blätter entwickelt haben. Das ist relativ normal und auch zunächst kein Grund zur Sorge.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Befindet sich Deine Cannabispflanze in der späten Blütephase und entdeckst Du gelbliche und trockene Blätter am unteren Pflanzenabschnitt, kann eine vorsichtige Entlaubung der Pflanze dabei helfen, fast die gesamte verfügbare Energie der Pflanze in die Reifung der Blüten umzuleiten.
2. ÜBERWÄSSERUNG
Die Überwässerung ist eine der häufigsten Gründe für eine Vielzahl von Problemen von Cannabis. Überwässerung kann zu Nährstoffmangel und Problemen mit Schimmel und Pilzen führen. Außerdem können dadurch auch gelbliche, trockene und brüchige Blätter entstehen.
Obwohl Pflanzen für ein gesundes Wachstum Wasser benötigen, ist zu viel davon nicht gut. Deine Cannabispflanze kann nur eine bestimmte Menge an Wasser auf einmal aufnehmen, bis die Kapazität der Pflanzenzellen ausgeschöpft ist. Wenn das Wachstumsmedium mit Wasser übersättigt ist, können die Zellen platzen. In diesem Fall werden die Blätter trocken, brüchig und verfärben sich gelb-bräunlich.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Hast Du erst einmal Überwässerung als Grund für Deine trockenen Blätter identifiziert, solltest Du weniger häufig gießen. Am besten lässt Du das Substrat im Topf zwischen den Bewässerungen erst einmal vollständig austrocknen. Ein guter Weg, um die Wassersättigung im Topf zu testen, besteht darin, das Gewicht des Topfes abzuschätzen. Fühlt er sich ziemlich leicht an und ist die obere Erdschicht trocken, ist es Zeit, wieder zu gießen.
3. INSEKTENBEFALL
Ein Befall mit Insekten kann für Deine Pflanzen enormen Stress und Schaden bedeuten und kann unter anderem ein Grund für trockene Blätter sein. Häufige Schädlinge, wie Spinnmilben, können bereits Schäden verursacht haben, bevor Du diese überhaupt bemerkst, da sie so klein und mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Nur wenn Du Deine Pflanze mit einer Lupe oder einem Mikroskop untersuchst, kannst Du die kleinen spinnenartigen Kriechtiere entdecken, die wahrscheinlich bereits Löcher in die Blätter gefressen haben, wodurch sich diese gelb verfärben und verschrumpeln.
Trauermücken sind weitere Schädlinge, die schlechte Neuigkeiten bedeuten. Vor allem für Keimlinge und junge Pflanzen. Diese kleinen Insekten sind schwarz und ähneln kleinen Fliegen oder Flöhen. Falls sie Deine Pflanzen befallen haben, kannst Du ihre Eier normalerweise in der oberen Erdschicht entdecken. Der Befall mit Trauermücken deutet oft auf Überwässerung hin, da diese eine feuchte Umgebung lieben.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Bei den üblichen Cannabisschädlingen, einschließlich Milben oder Blattläusen, eignen sich natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel. Insektenwirksame Seife und Niemöl sind einfache und effektive Insektizide, die Du unbedenklich bei einer Vielzahl von Cannabisschädlingen nutzen kannst. Sie sind mild genug, um Deine Pflanzen nicht zu beschädigen und enthalten keine schädlichen synthetischen Chemikalien.
Wenn Du ein Problem mit Trauermücken hast, dann kannst Du diese mit gelben Klebefallen fangen. Wenn Du Deine Pflanze weniger häufig gießt, kann das dabei helfen, die Trauermücken auf natürlichem Wege loszuwerden.
4. SCHIMMEL UND PILZE
Ein weiterer Grund, warum die Blätter Deiner Pflanze austrocknen, könnte an Schimmel- und Pilzbefall liegen. Neben einer Überwässerung Deiner Pflanzen, tritt Schimmel häufig auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und einem Mangel an Luftzufuhr auf.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Behalte die relative Luftfeuchtigkeit in Deinem Anbauraum genau im Auge. Manchmal hilft ein simpler Ventilator dabei, einen milden Luftstrom über Deinen Pflanzen zu erzeugen und das kann auch schon alles Notwendige sein, um Schimmel und Pilze zu vermeiden. Du kannst außerdem in einen Luftentfeuchter investieren, falls ein Ventilator alleine nicht ausreicht, um die Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen.
5. VERBRENNUNG DURCH LICHT
Wenn das Licht in Deinem Anbauraum zu nah an Deinen Pflanzen ist, kann das zu Verbrennungen und damit zu verfärbten, trockenen und schrumpeligen Blättern führen. Verbrennungen durch Licht sind ziemlich einfach zu diagnostizieren, da es nur die die obersten Blätter betrifft, die sich nahe an der Lichtquelle befinden.
Obwohl es weniger häufig vorkommt, können Verbrennungen durch Licht auch im Außenbereich auftreten. Cannabis liebt viel Licht, aber zu viel direkte Sonne in Kombination mit Hitzestress kann zu trockenen und absterbenden Blättern führen.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Falls Du im Innenbereich anbaust und Du Verbrennungen durch Licht vermutest, dann solltest Du Deine Lampen in weiterer Entfernung von Deinen Pflanzen positionieren. Im Außenbereich solltest Du darauf achten, dass Deine Pflanzen mehr Schatten oder indirektes Sonnenlicht erhalten, um sie vor extremen Bedingungen zu schützen.
6. HITZESTRESS
Die meisten Lampen geben nicht nur Licht ab, sondern auch Hitze. Man kann leicht erkennen, ob die Lampen Probleme bei den Blättern verursachen, die sich nahe an der Lichtquelle befinden. Auch im Freilandanbau kann dies bei extremer oder konstanter Hitze passieren.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Du solltest nicht nur die Lichtquelle weiter entfernt von Deinen Pflanzen positionieren, sondern auch die Temperatur im Anbauraum kontrollieren. Alles über 30°C ist nicht unbedingt optimal. Auch hier kann ein Ventilator dabei helfen, die Luftzirkulation zu verbessern und Hitzestau vorzubeugen. Im Außenbereich solltest Du ähnliche Präventivmaßnahmen wie bei Verbrennungen durch Licht treffen.
7. NÄHRSTOFFBRAND (TROCKENE BLÄTTERSPITZEN)
Wenn Die Spitzen Deiner Cannabispflanze sich gelb oder braun verfärben und austrocknen, ist das ein klares Anzeichen, dass Du zu viele Pflanzennährstoffe zuführst. Einen Überschuss an Nährstoffen erkennst Du an neuem Wuchs im oberen Bereich der Pflanze.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Reduziere die Menge an Nährstoffen, die Du Deinen Pflanzen zuführst. Besonders junge Pflanzen und Sämlinge können sehr empfindlich gegenüber Nährstoffen sein. Überprüfe, ob die Kennzeichnung Deiner Produkte und die entsprechenden Dosierungen für das Stadium Deiner Pflanzen passend sind. Häufig geben die Produzenten eine höhere Menge als notwendig an.
Falls Du vermutest, dass Deine Pflanzen an Nährstoffbrand leiden, solltest Du Dein Substrat mit reinem pH-neutralem Wasser auswaschen, bevor Du weitere Nährstoffe zuführst. Gib ab jetzt nur noch die Hälfte der angegebenen Dosis und beobachte, wie sich Deine Pflanzen verhalten. Bedenke, dass die Gabe von vielen Nährstoffen nicht unbedingt besseres Cannabis bedingt.
8. NÄHRSTOFFMANGEL UND pH-PROBLEME
Ein Nährstoffmangel bedeutet, dass Deine Pflanzen nicht genügend Nährstoffe erhalten, was zu Wachstumsproblemen, wie trockenen und sterbenden Blättern führen kann. Es ist wichtig, zu wissen, dass die Gründe für die meisten Nährstoffmängeln nicht unbedingt ein Mangel an Nährstoffen ist.
Oftmals liegt der Grund für einen Nährstoffmangel häufig an einem falschen pH-Wert der Wasser- oder Nährstofflösung. Cannabis hat nur eine kleine Spanne an passenden pH-Werten, die die Nährstoffaufnahme ermöglichen. Alles außerhalb dieses pH-Fensters führ zu einer "Nährstoffsperre", einem Zustand, indem verfügbare Nährstoffe nicht durch die Wurzeln aufgenommen werden können. In diesem Fall führt eine erhöhte Gabe von Nährstoffen ohne pH-Wert-Korrektur, nur zu noch mehr Problemen.
WELCHE MAẞNAHMEN SOLLTE MAN ERGREIFEN?
Stelle sicher, dass die Wasser- oder Nährstofflösung einen korrekten pH-Wert hat. Verwendest Du Erde, sollte der pH-Wert zwischen 6,0-7,0 liegen. Verwendest Du Kokos-Substrat oder baust hydroponisch an, dann ist der ideale pH-Wert etwas saurer und liegt zwischen 5.5-6.5. Mit einem pH-Messgerät oder pH-Messstreifen kannst Du den pH-Wert Deines Wassers und Deiner Nährstofflösung messen. Passe den pH-Wert an, indem Du pH-senkende oder pH-steigernde Produkte verwendest, die in jedem Gartenbaugeschäft erhältlich sind.