Stickstoffmangel bei Cannabispflanzen
Published :
Sep 14, 2017
Categories :
Cannabisanbau
Stickstoff ist ein lebenswichtiger Bestandteil im Pflanzenwachstum. Er ist der Hauptbestandteil von Chlorophyll und ein wichtiger Bestandteil von Aminosäuren, DNA und RNS. Wenn Du einen Stickstoffmangel früh erkennst, vergrößerst und verbesserst Du Deine Ernten!
Stickstoff ist das "N" in der unverzichtbaren NPK-Nährstoff-Mischung. Die Erdatmosphäre besteht übrigens aus bis zu 78% Stickstoff. Stickstoff ist außerdem ein Hauptbestandteil von Chlorophyll, das Pflanzen benötigen, um Photosynthese zu betreiben. Stickstoff geht mit anderen Elementen Verbindungen ein und bildet so komplett neue Bestandteile, die die Pflanze für ihre überlebenswichtigen Funktionen braucht. Stickstoff findet sich auch in den Aminosäuren wieder - den Bausteine für alles Leben auf der Erde.
Pflanzen können Stickstoff nicht direkt aus der Atmosphäre absorbieren, daher werden die Stickstoffionen über das Wurzelsystem aufgenommen, beispielsweise aus Ammonium oder Nitraten. Um insgesamt gesund zu bleiben und um die Blätter, Wurzeln und Stängel dauerhaft mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen, braucht Deine Pflanze, neben anderen Nährstoffen, dauerhaft Stickstoff. Von all diesen Nährstoffen braucht die Pflanze jedoch hauptsächlich Stickstoff, um eine große Ernte zu erzeugen. Mit der richtigen Dosis an Stickstoff sorgst Du für stabiles und gesundes Wachstum. Das gilt vor allem bei Cannabispflanzen!
SYMPTOME
Stickstoff ist leicht löslich und wandert in der Pflanze dort hin, wo er am meisten gebraucht wird. Wenn Pflanzen nicht genug Stickstoff zur Verfügung haben, dann "stehlen" sie ihn von alten Teilen der Pflanze, um neue Triebe damit zu versorgen.
Cannabis ist eine sehr stickstoffhungrige Pflanze! Es ist also sehr wichtig, dass Du einen Stickstoffmangel schnell erkennst! Bei einem Stickstoffmangel:
- vergilben ältere Blätter, werden weich und "zerknüllen"
- werden die Blätter grau oder braun, vertrocknen und fallen ab
- werden die Blattstängel manchmal violett-rot
- werden nur alte Triebe gelb! Wenn neue Triebe gelb werden, hat das eine andere Ursache
- verfärbt sich das Blatt zwischen den Blattadern ins gelbliche
- verwelkt die Pflanze und lässt die Blätter hängen
Es ist ganz normal, dass die Blätter an den älteren Stellen der Pflanze irgendwann verwelken und herunterfallen, besonders bei sehr großen Pflanzen. Es wird jedoch zu einem Problem, wenn die Pflanze dadurch zu viele Blätter verliert und der Blattverlust sich immer weiter nach oben ausbreitet. In der Wachstumsphase sollte ein Stickstoffmangel direkt behandelt werden: Die Pflanze wächst sonst viel langsamer und bildet später weniger Blütenstände aus.
Gerade zum Ende der Blüte hin ist ein Stickstoffmangel kein großes Problem mehr. Die Pflanzen nehmen sich den benötigten Stickstoff aus den Blättern, um die Buds schneller wachsen zu lassen. Es ist ganz normal, dass die Blätter jetzt vergilben, es ist sogar erwünscht. Zu viel Stickstoff in der Blütephase hemmt das Wachstum der Blütenstände und beeinflusst das endgültige Aroma und den Geschmack. Dir wird auffallen, dass die meisten Blütedünger nur wenig Stickstoff enthalten.
STICKSTOFF BEIM INDOORANBAU
Beim Anbau unter Kunstlicht/im Innenbereich gibt es heutzutage kaum noch Probleme mit Stickstoff. Heutige Dünger sind perfekt auf die stickstoffhungrigen Cannabispflanzen abgestimmt. Wenn Du Probleme mit Stickstoff hast, liegt das meistens an einem Problem mit dem ph-Wert am Wurzelballen, wodurch die Nährstoffaufnahme gestört wird. Daher solltest Du Deine Nährlösung regelmäßig kontrollieren.
STICKSTOFF IM FREIEN
Auch im Freien ist ein Stickstoffmangel eher selten. Schlaue Bio-Gärtner nutzen einfach Pflanzen, die den Stickstoff binden, beispielsweise Klee, Alfalfa oder Buschbohnen. Eine gut vorbereitet Erde, ein durch die richtigen Pflanzen bedeckter Boden und schon steht der Pflanze genug Stickstoff zur Verfügung. Selbst für riesige Pflanzen!
LÖSUNGEN
Falls Du noch keinen Dünger nutzt, solltest Du dir einen standardisierten Dünger kaufen, der auf Cannabispflanzen abgestimmt ist. Wenn dadurch noch keine Verbesserung eintritt, dann liegt das Problem an einer anderen Stelle.
Stickstoff kann von den Pflanzen nur aufgenommen werden, wenn er durch biologische oder chemische Prozesse zugänglich gemacht wird. Aus Umweltbewusstsein solltest Du auf Ammonium oder Harnstoffdünger verzichten, da diese in der Herstellung nicht gut für die Umwelt sind. Gut geeignet sind Nitratquellen, die lange im Boden verbleiben und den Stickstoff langsam abgeben. Natriumnitrat oder ein handelsüblicher Stickstoffbooster sind zu empfehlen.