Die Blütephase der Cannabispflanze
Published :
Feb 9, 2018
Categories :
Cannabisanbau
Unser geliebtes Marihuana zündet während seiner Blütephase ein wahres Feuerwerk. Hier stellen wir Dir die besten Methoden, Tipps und Tricks zur Verfügung, um die Qualität Deiner Buds zu erhöhen.
Sobald die Pflanze ihre vegetative Phase abgeschlossen hat, ist es Zeit für die Entwicklung der Blüten. Diese Phase beginnt, wenn die weißen Haare (Blütenstempel) auf den weiblichen Pflanzen beginnen, an den Knotenbereichen aufzutauchen. Der Beginn kann im Zuchtzelt auch genau in dem Moment in Gang gesetzt werden, in dem der Grower den Lichtzyklus auf einen 12-12-Plan (12 Stunden Licht, 12 Stunden völlige Dunkelheit) umstellt. Die Blütephase endet, wenn die Blüten vollständig ausgereift sind und geerntet werden. Während der Blütephase wachsen die Blüten heran, was für jeden Grower eine magische Erfahrung darstellt. Lass uns nun einige Methoden durchgehen, mit denen Du am Ende der Blütezeit Blüten erstaunlicher Qualität ernten kannst.
LICHTZYKLUS
Sobald die Pflanzen die gewünschte Form und Größe aufweisen, schalten Grower, die in Innenräumen aktiv sind, den Lichtzyklus von 18-6h auf 12-12h um. Wenn die Pflanzen diese verminderte Lichtstundenzeit spüren, interpretieren sie dies als: "Der Winter steht vor der Tür! Wir müssen Blüten produzieren, um Samen fallen zu lassen und uns fortzupflanzen!" Zu diesem Zeitpunkt, unmittelbar nach dem Lichtzykluswechsel, beginnen die Blüten sich zu bilden. Anbauer im Freien pflanzen ihre Cannabissetzlinge einfach in der Zeit von März-Mai und warten auf den von Natur aus auftretenden Rückgang der Sonnenstunden, um den Pflanzen die spezifische Blütezeitbehandlung angedeihen zu lassen.
Autoflowering Sorten sind für den Beginn der Blütenbildung nicht auf die abnehmende Photoperiode angewiesen, denn ihre innere Blütezeit beginnt unabhängig von den Veränderungen der Lichtstunden. Selbstblüher können während ihres gesamten Wachstums vom Samen bis zur Ernte täglich bis zu 22 Stunden Licht verarbeiten. Grower haben unterschiedliche Meinungen darüber, wie viele Lichtstunden autoflowering Exemplare für optimale Ergebnisse erhalten sollten. Falls Du Dir nicht sicher bist, ist es am besten bei einem 20-4h Lichtzyklus zu bleiben.
NÄHRSTOFFE
Der größte Fehler, den die meisten Anbaunovizen begehen, besteht darin, die Pflanzen zu überdüngen. Sobald die Blütephase beginnt, neigen viele Grower dazu, den Pflanzen keinen Stickstoff mehr zu geben und den Boden stattdessen mit Phosphor und Kalium (P-K) zu füttern. Dies führt zu einer Katastrophe. Man muss den Wechsel von der vegetativen Phase zur Blütephase vorsichtig angehen. In dem Moment, in dem die Blütephase beginnt, sind die Blüten winzig und benötigen P-K daher nur in Spuren, um gedeihen zu können.
Stickstoff ist während der gesamten Blütephase weiterhin notwendig, allerdings in kleineren Mengen. Falls die Pflanzen keinen Stickstoff erhalten, beginnen die Blätter zu vergilben und fallen ab. Diese Vergilbung beginnt am unteren Teil der Pflanze, bewegt sich nach oben und verhindert die Photosynthese. Vergiss also nicht, dass die Düngung für optimale Ergebnisse schrittweise angepasst werden muss. In den ersten Blütestadien solltest Du vor allem darauf achten, dass die Blätter eine gesunde grüne Farbe zeigen und an der Pflanze bleiben.
BELEUCHTUNG
Grower im Innenbereich verwenden normalerweise für den gesamten Lebenszyklus ihrer Pflanzen dieselben Lampen. In solchen Einrichtungen werden am häufigsten HPS- und LED-Lampen eingesetzt. Falls Du jedoch Lust hast, die ausgetretenen Pfade zu verlassen, solltest Du Dir die folgenden Expertentechniken näher ansehen, die wir nun vorstellen. Viele professionelle Züchter verändern in Abhängigkeit vom Zyklus ihrer Pflanzen das Lichtspektrum. Während der Blütephase nehmen Größe und Qualität der Blüten unter solchen Lampen zu, die eine beträchtliche Menge an "rotem" Licht ausstrahlen, wie dies etwa bei HPS-Lampen der Fall ist. Wenn Cannabispflanzen rotes Licht erhalten, strecken sie sich, damit ihre Blüten wachsen können und mehr Platz erhalten, um zum Zwecke der Vermehrung Pollen aus dem Wind einzufangen.
Zu beachten ist weiterhin, dass sich die Pflanzen während der Blütephase deutlich strecken können. In einer begrenzten Einrichtung müssen während der vegetativen Phase deshalb die Methoden Topping, ScrOG und SOG eingesetzt werden, falls die angebaute Cannabissorte genetisch zur Superstreckung neigt, wie dies bei den meisten Sativas der Fall ist. Während der Blütephase das Lichtspektrum zu manipulieren ist nicht annähernd so wichtig, wie die Pflanzen dem richtigen Lichtzyklus auszusetzen und ihnen eine beträchtliche Menge an Licht zu bieten, was sie stärkt. Falls Du Anbaunovize bist, solltest Du bei HPS-Lampen bleiben. Falls deine Anbauumgebung sehr begrenzt ist, kannst Du CFL-Lampen verwenden.
BEWÄSSERUNG
Am Anfang der Blütephase verbrauchen die Pflanzen praktisch die gleiche Menge Wasser, wie in der späten Vegetationsphase. Die Wassertemperatur sollte sich kalt anfühlen; 20°C reichen aus. Wenn die Blüten beginnen, größere Blütenstempel zu entwickeln und die Kelche an Größe zulegen, werden die Wurzeln viel Wasser aufnehmen, das direkt zu den Blüten fließt. Als Faustregel gilt: Je größer die Blüten, desto mehr Wasser benötigen die Pflanzen. Falls Du in Erde anbaust, musst Du die Pflanzen gießen, wenn die Erde sich weitgehend trocken anfühlt.
Viele Grower verfolgen während der Blütephase den folgenden Bewässerungsplan. Erster Tag: Die Pflanzen werden mit Nährstoffen gewässert. Zweiter Tag: keine Bewässerung. Dritter Tag: Die Pflanzen werden mit reinem Wasser gegossen. Vierter Tag: keine Bewässerung. Danach wird der gesamte Zyklus wiederholt. Es ist eine gute Idee, bei der Bewässerung der Pflanzen zwischen normalem Wasser und mit Dünger versetztem Wasser zu wechseln. Unterschiedliche Wachstumsmedien weisen unterschiedliche Wasserrückhaltefähigkeiten auf, weshalb es kein Programm gibt, das auf alle Möglichkeiten gleichermaßen zutrifft. Und natürlich musst Du konsequent den pH-Wert des Wassers kontrollieren, der beim Anbau in Erde zwischen 6 und 7 liegen muss, bzw. zwischen 5,5-6,5, falls Du hydroponisch anbaust.
TEMPERATURBEREICHE
Wer im Zuchtzelt anbaut, muss während der Blütephase in Bezug auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit vorsichtiger als in der vegetativen Phase vorgehen. Wenn sich die Blüten entwickeln, erzeugen sie Terpene, die für die erstaunlichen Aromen und Gerüche verantwortlich sind, die wir hochwertigem Weed zuschreiben.
Sollte die Temperatur in Deinem Zuchtzelt über 26°C steigen, werden die Terpene sich allmählich aus den Blüten verabschieden und ihre Qualität reduzieren. Sie erfüllen auch die Aufgabe das Temperaturniveau der Pflanze zu kontrollieren, indem sie sie abkühlen. Darüber hinaus fungieren Terpene auch als natürliche Insektenabwehrmittel. Sinkt die Temperatur dagegen unter 15°C, stagniert das Wachstum der Pflanzen und sie sind stärker von Schimmel, bzw. verschiedenen Schädlingen und Krankheiten bedroht. Während der Beleuchtungsphase ist eine Temperatur zwischen 21 und 24°C optimal. In der "Nacht" darf die Temperatur auf 18–22°C fallen. Cannabispflanzen im Freien können mit beträchtlicher Hitze klarkommen, weil ihre Wurzeln in kühler Erde verankert sind. Andererseits können die Pflanzen auch schnell erfrieren, falls es draußen kalt und die Erde noch kälter ist.
FEUCHTIGKEITSNIVEAUS
Während der Blütephase sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40-50% liegen, insbesondere, wenn es sich um große Blüten handelt. Falls es zu trocken ist, werden die Blüten im Wachstum stagnieren und die Blätter austrocknen. Sollte die relative Leuchtigkeit dagegen über 60% liegen, lädst Du Schimmelpilze geradezu ein, vor allem bei Sorten, die dichte Blüten ausbilden. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, könntest Du Dir einfach einen Befeuchter kaufen, die in der Regel recht günstig sind. Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit musst Du einen Luftentfeuchter anschaffen, was allerdings hohe Kosten verursacht und für normale Grower problematisch ist. Falls Du in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit arbeiten musst, ist es am besten Sativa-Sorten auszuwählen, die sich mehr strecken und lockere Blüten entwickeln, so dass die Pflanzen problemlos atmen können.
SPÜLUNGEN
Die Blütephase endet, wenn die Mehrheit der Trichomen wolkig und milchig wird. Jetzt ist es Zeit, sich auf die Aushärtung vorzubereiten, indem Dünger und Booster aus den Pflanzen herausgespült werden. Diese Spülungen sind notwendig, wenn Du hochwertige Blüten ernten willst. Dies geschieht hauptsächlich dadurch, dass Du den Pflanzen während der letzten 1–2 Wochen vor der Ernte ausschließlich klares Wasser gibst. Dabei muss das Wasser unbedingt durch die Erde ablaufen und auch das Pflanzgefäß verlassen können.
Im Verlauf der Spülungen werden die Fingerblätter gelb und beginnen abzufallen. Erfahrene Grower verwenden oft Chemikalien, die sich an die im Boden vorhandenen Nährstoffe und Salze anlagern und sie ausspülen. Es funktionieren jedoch beide Methoden. Spülungen mit reinem Wasser sind für Anbaunovizen die beste Methode. Hier ist aber das Timing der Schlüssel: Werden die Pflanzen zu früh gespült, fallen die Blätter ab und die Blüten bleiben unreif. Erfolgen die Spülungen zu spät, büßen die Blüten ihre Potenz ein. Falls Du es vorziehst, dass Dir Deine Blüten einen eher erhebenden Kick bescheren, dann sollten sie geerntet werden, wenn fast alle Trichome milchig, aber einige wenige noch klar sind. Wünscht Du Dir ein stärker narkotisierendes High, sollten die Trichome mit einigen bernsteinfarbenen Ausnahmen überwiegend milchig sein.
DIE BLÜTEPHASE IST SPEKTAKULÄR
Während der Blütephase sind viele wichtige Dinge zu beachten. Der beste Rat für alle Anbaunovizen lautet geschmeidig zu bleiben, es nicht zu übertreiben und aus Fehlern zu lernen. Im Moment musst Du Dir während Deines ersten Anbaus nicht den Kopf über Lichtspektren zerbrechen. Verwende einfach HPS-Lampen und arbeite Dich von dort aus hoch. Vergiss nicht, dass Cannabis ein Kraut ist – es erweist sich in seiner natürlichen Umgebung als ziemlich robust. Mögen Deine Blüten gedeihen!