Hitzestress bei Cannabispflanzen erkennen

Alle Pflanzen benötigen Wärme, um richtig zu wachsen und sich zu entwickeln. Zu viel Wärme kann jedoch schädlich sein. Untenstehend versuchen wir eine Balance unterhalb des oberen Schwellenwerts zu finden: Wieviel Hitze können Deine Pflanzen ertragen?

Die Temperatur spielt eine große Rolle in dem Leben einer Pflanze. Wenn es zu kalt wird, können Pflanzen nicht wachsen oder aus ihrem Samen keimen. Eine stabile Temperatur wird jungen Pflanzen helfen, schneller Wurzelsysteme zu entwickeln. Indem Du die Nachttemperaturen im Blick behältst, kannst Du sicherstellen, dass der oberirdische Wuchs, das heißt Blätter und Stiele, auch üppig sein wird.

Wenn es Deinen Cannabispflanzen zu kühl wird, ist ihr Wachstum unterentwickelt, verlangsamt oder in manchen Fällen vollständig unterbrochen. Und während Wärme verhindert, dass dies eintritt, gibt es auch so etwas wie zu viel Hitze für Deine Cannabispflanzen.

ANZEICHEN VON ÜBERHITZUNG

Es gibt mehrere Anzeichen, die anzeigen, dass Deine Pflanzen unter Hitzestress leiden. Die Enden von Blättern werden zuerst anfangen, sich zusammenzurollen - ein Phänomen, das leicht und oft mit Überdüngung verwechselt wird. Der Hauptunterschied zwischen Hitzestress und Überdüngung ist, dass sich bei ersterem die gesamten Seiten des Blatts zusammenrollen, nicht nur die Enden. Anders als Überdüngung werden die Blattenden außerdem nicht durch Nährstoffe "verbrannt" werden. Sei demnach auf der Hut vor sich zusammenrollenden Blättern, die nicht von anderen Symptomen von Überdüngung begleitet werden.

Wenn in Deinem Grow Room sehr niedrige Luftfeuchtigkeit herrscht oder Dein lokales Klima sehr trocken ist, sind Cannabispflanzen anfälliger für die Entwicklung von "hohlen" Blättern durch Hitze. Wenngleich die Wärme nicht sehr stark zu sein scheint, kann sie, kombiniert mit niedriger Luftfeuchtigkeit, verheerende Schäden an Deinen Pflanzen ausrichten. Wenn Du Deine Pflanzen in niedriger Luftfeuchtigkeit hältst, um Fäulnis am obersten Ende entgegenzuwirken, musst Du Deine Blattränder besonders im Auge behalten.

Blühende Pflanzen sind sogar noch anfälliger für Hitzestress. Falls zu viele Blätter durch Überhitzung geschädigt werden, wird die Cannabispflanze reagieren, indem sie Buds mit weniger Potential ausbildet. Diese abnormale Entstehung von Blüten kann sich als "Fuchschwanz" manifestieren, was normalerweise bei Buds auftritt, die Deiner Anbaulampe am nächsten sind.

Die Buds könnten zudem in einer viel höheren Geschwindigkeit am obersten Ende neues Wachstum aufweisen als am unteren. Diese neugeformten Blütenstempel sind üblicherweise weiß und erwecken den Anschein, dass der Bud noch nicht erntereif ist. Wenn dies passiert, ist es ein verräterisches Zeichen für die Überhitzung Deiner Cannabispflanzen. Wenn es darum geht, wann Du Deine Pflanzen ernten musst, richte Deine Aufmerksamkeit auf das untere Ende der Blüten, da Dir dies den besten Hinweis auf ihre tatsächliche Reife geben wird.

WIE DU DEINEN PFLANZEN HILFST, IM FREIEN KÜHL ZU BLEIBEN

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Deinen Pflanzen zu helfen, höhere Temperaturen auszuhalten und sich von vorangangenen Hitzeschäden zu erholen. Die Verfügbarkeit von Lösungen hängt allerdings hauptsächlich von der Umgebung ab, in der Du anbaust. Die universellste Lösung ist, dafür zu sorgen, dass Du adäquate Temperaturmessgeräte an Ort und Stelle hast. Diese helfen dabei festzustellen, ob Deine Anbaulampen zu dicht dran sind oder ob die Sonne für Deine Pflanzen an bestimmten Tagen vielleicht zu intensiv ist.

Der Anbau im Freien mag Dir weniger Optionen hinsichtlich der Temperaturregulierung bieten, aber es gibt immer noch Taktiken, die angewendet werden können, um Deinen Pflanzen beim Überleben von glühenden Temperaturen zu helfen. Das Wurzelsystem scheint sehr hilfreich bei der Verhinderung von Hitzeschäden an den oberen Regionen Deiner Cannabispflanzen zu sein. Ein regelmäßiger und sorgfältiger Bewässerungsplan (wenn möglich an die aktuelle Wettervorhersage angepasst) ist ein guter Weg, das Wurzelsystem Deiner Pflanzen kühl zu halten. Eine weitere Option ist ein Loch in den Boden zu graben (etwa so tief wie die Höhe Deiner Töpfe) und die Pflanze samt Topf hinein zu stellen. Die kühlere Temperatur des Bodens sollte Deinen Pflanzen etwas Wärme nehmen.

Töpfe zu verwenden, die isolieren, kann auch sehr viel zur Verhinderung von Hitzestress oder -schaden beitragen. In Töpfen zu pflanzen, die aus Keramik gefertigt sind, hilft sehr bei der Isolation und hält die Wärme draußen. Falls Isolierung immer noch keine ausreichende Maßnahme ist, Deine Pflanzen vor Hitze zu sichern, ziehe in Betracht, die eingetopften Pflanzen in einen schattigeren Bereich zu verlegen.

HITZESTRESS IM ZUCHTZELT VERHINDERN

Lösungen gegen Hitzestress beim Indoor-Anbau drehen sich größtenteils um die Erhöhung der Luftzirkulation in Deinem Anbauraum. Ziehe in Betracht, den Abstand zwischen Deinen Pflanzen und der Lichtquelle zu erhöhen. Falls dies nicht möglich ist, könnte ein Schwenkventilator, der über die Spitzen Deiner Pflanzen bläst, eine gute Alternative sein. Der Ventilator garantiert, dass die Wärme gleichmäßiger über den Anbauraum verteilt wird.

Eine weitere Möglichkeit ist die heiße Luft durch ein Abluftsystem abzuleiten. Dies könnte Aromen von Cannabis in den Rest des Anbaubereichs freisetzen, also ist es vielleicht eine gute Idee, einen Aktivkohlefilter hinzuzufügen, um alle Duftspuren zu entfernen, falls Du eine heimliche Operation betreibst.

Der letzte Tipp gilt ebenso für Anbauer im Freien, da er bei der Situation hilft, in der der Schaden schon eingetreten ist und Du Deinen Pflanzen helfen willst, sich zu erholen: Seetangextrakt. Er ist als ein Flüssigdünger erhältlich und zusätzlich zu Nährstoffen und Mineralien enthält er Zytokinine, die äußerst nützlich bei der Reduzierung von Stress sind. Dieses Extrakt hilft Deinen Pflanzen, sich von Hitzestress zu erholen und hat sogar die Kraft, sie wirksamer vor zukünftigen Fällen zu schützen.