Was Verursacht Stress Für Cannabispflanzen?
Published :
Oct 27, 2016
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Cannabisanbau
Biologischer Stress ist die Reaktion eines Organismus auf Stressfaktoren (wie Umweltbedingungen), oder in anderen Worten ist es die Art und Weise wie der Körpers auf eine Herausforderung reagiert. Wie alle lebenden Organismen kann auch die Cannabispflanze Stress erfahren und davon beeinflusst werden. Stress kann abiotisch (die Auswirkung von nicht lebenden Faktoren wie Hitze usw.) und biotisch (lebende Faktoren) begründet sein und es kann, sowohl vorteilhaft, als auch schädlich für die normalen Funktionen und das Wohlgefühl des Organismus sein.
Die meiste Zeit, wenn die Menschen über Stress reden, meinen sie Stress der eine negative Auswirkung auf den Organismus hat und ignorieren dabei die Tatsache, dass es Arten von Stress gibt, die eine positive Wirkung haben können.
Stress für Cannabis wird hauptsächlich durch Ungleichgewichte in der Chemie verursacht, welche die normalen Funktionen der Pflanze beeinflussen. In der Biologie ist die Homöostase ein Konzept das von zentraler Bedeutung für die Vorstellung von Stress ist. Dieses Konzept beschreibt ein Gleichgewicht in biochemischen Prozessen, wobei ein homöostatischer Punkt der Punkt ist an dem eine Balance herrscht, wenn also der optimale Zustand eines Organismus erreicht wäre. Das bedeutet, dass wir den Stress als Faktor sehen können, der dazu führt, dass ein Organismus von diesem Gleichgewicht oder seinen normalen Funktionen abweicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cannabis, wie die meisten lebenden Organismen, eine konstante Umgebung haben möchten. Es ist für einen Anbauer sinnvoll über die Ursachen von Stress und wie man damit umgehen kann bescheid zu wissen, so kann die Pflanze gesund und in einem Zustand der Homöostase wachsen.
WASSERSTRESS
Die Hauptprobleme mit Wasser in Cannabispflanzen sind die Überwässerung oder Unterwässerung. Die Cannabispflanzen brauchen eine bestimmte Wassermenge, um gut wachsen zu können, das ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie dem Entwicklungsstadium oder der Wachstumsumgebung der Pflanze.
Bei unerfahrenen Züchtern ist Überwässerung das häufigste Anbauproblem und Wurzelfäule ist ein schwer zu lösendes Problem. Unzureichende Wassermengen verursachen auch Stress. Die Pflanze wird austrocknen und sterben, aber die Lösung dafür ist einfach, da Du nur den dehydrierten Boden bewässern musst. Symptome von diesen Stressarten sind das Verwelken und Herabhängen der Blätter. Du solltest immer sichergehen, dass das Medium in der Du Deine Pflanzen anbaust nicht zu nass oder zu trocken ist. Es sollte angenehm Feucht sein.
Ein anderes Problem mit Wasser ist, dass es viele verschiedene Bestandteile und Mineralien enthalten kann und man sollte vorsichtig damit sein, welches Wasser man benutzt. Du solltest Dein Wasser auf alles testen, was schädlich für Deine Cannabispflanzen sein könnte.
NÄHRSTOFFSTRESS
Wie bei dem Wasser sind zu viel oder nicht genug Nährstoffe eine Stressursache für Cannabispflanzen, durch das mineralische Ungleichgewicht wird die Pflanze daran gehindert normal zu funktionieren. Ältere Pflanzen brauchen weniger Nährstoffe als jüngere und neigen eher dazu Anzeichen von Nährstoffstress zu zeigen. Verräterische Anzeichen dieser Art von Stress sind gelb gepunktete, verfärbte, gefleckte Blätter und beeinträchtigtes Wachstum. Nährstoffbrand oder „not burn“ ist ein Begriff der sich auf Nährstoffüberfülle im Boden bezieht, was zu gelb gepunkteten oder verbrannten Blättern führt. Die übliche Lösung gegen Nährstoffbrand besteht darin, das Anbaumedium mit einer großen Menge an PH-reguliertem Wasser zu spülen.
STRESS DURCH DEN PH-WERT
PH ist eine wissenschaftliche Maßeinheit, die benutzt wird, um anzugeben, wie sauer oder basisch ein Stoff ist. Diese Maßeinheit verwendet eine Skala von 1 bis 14. Reines Wasser ist neutral, ist weder sauer noch basisch und hat einen PH-Wert von 7. Alles was sich auf der Skala über der 7 befindet gilt als basisch und alles darunter als sauer.
Der PH-Wert beeinflusst die Fähigkeit der Pflanze Nährstoffe aufzunehmen, da eine saure oder basische Lösung Nährstoffe grundlegend verändert und es für die Pflanze gegebenenfalls unmöglich macht sie zu absorbieren. Viele Anbauer kommen darauf überhaupt nicht und denken, dass das Problem im Nährstoffmangel begründet liegt und versorgen die Pflanzen sogar mit noch mehr Nährstoffen, was logischerweise zu einer Reihe weiterer Probleme führt. Also, wenn Du Anzeichen von Nährstoffmangel siehst, überprüfe zuerst den PH-Wert. Den PH-Wert Deines Anbaumediums zu kennen und zu wissen wie man ihn kontrolliert kann viel zu der Gesundheit Deiner Pflanze und ihren Chancen für ein erfolgreiches Wachstum beitragen.
Der für Deine Pflanzen zum Wachsen ideale PH-Wert im Boden ist bei 6.5-7.0. Die Überwachung des PH-Wertes ist sehr einfach, weil ein elektronischer PH-Messer alles ist was Du brauchst. Diese sind günstig und einfach in der Verwendung; Du steckst den Tester in das Medium und bekommst eine PH-Messung. Die PH-Wert Steuerung ist auch ein Kinderspiel, kaufe in unserem Shop einfach Produkte zur Regulierung des PH-Wertes und füge sie bei der nächsten Bewässerung hinzu. Für einen natürlicheren Weg den PH-Wert im Boden zu steuern verwende Dolomitkalk, was einen PH-Wert von 7 hat.
LICHTSTRESS
Cannabis hat, wie alle Pflanzen, einen bestimmten Lichtkreislauf, den Du während des Wachstums berücksichtigen musst. In der vegetativen Phase braucht eine Cannabispflanze 18 Stunden Licht und in der Blütephase einen Lichtzyklus von 12/12.
Die Konstanz ist der Schlüssel zur Erhaltung eines gesunden und natürlichen Lichtzyklus, was bedeutet, dass die Anfangs- und Endzeiten während des gesamten Wachstums gleich bleiben sollten. Cannabispflanzen reagieren sehr empfindlich auf Lichtveränderungen, da sie anhand dessen erkennen, dass sich die Jahreszeit ändert. Wenn Du das Licht von 18 auf 12 Stunden schaltest, hilfst Du Deiner Pflanze zu reifen und in die Blütephase zu wechseln.
Es ist sehr wichtig, dass die Dunkelheitszyklen in der Blütephase nicht unterbrochen werden, weil es die Pflanze sonst dazu veranlasst die Blütephase abzubrechen und in die vegetative Phase zurückzukehren, was sich negativ auf das Wachstum und den Ertrag auswirken wird. Sogar die kleinste Lichtmenge während der Dunkelphase kann Stress auslösen.
STRESS DURCH GEWEBESCHÄDEN
Pflanzen sind gut darin mit kleineren Gewebeschäden umzugehen und wenn die Pflanze gesund ist, wird sie sich schnell von dem physikalischen Schaden erholen und wird sogar widerstandsfähiger. Allerdings haben größere Gewebeschäden oder anhaltende geringe Schäden eine negative Auswirkung auf die Pflanze und verursachen Stress, weil die Pflanze ihre Energie in die Selbstheilung statt in das Wachstum investiert.
WURZELSTRESS
Wurzeln sind das Fundament der Pflanze, der Ort, an dem die Pflanze Nährstoffe und Sauerstoff absorbiert. Sie sind vielleicht der wichtigste Teil der gesund und in Gang gehalten werden muss, da der Wurzelzustand eine riesige Auswirkung auf die allgemeine Gesundheit und das Wachstum der Pflanze hat. Wurzeln können durch Licht, physikalischen Schaden, chemische Zerstörung, Bakterien sowie Schimmel verletzt werden und Du solltest immer sicherstellen, dass die Wurzelzone nicht viel kälter oder wärmer ist als der Rest der Wachstumsumgebung.
Es ist wichtig ein stabiles Umfeld für die Wurzeln zu schaffen, wo sie einfachen Zugang zu der richtigen Menge Wasser, Sauerstoff und Nährstoffe haben. Wie bereits erwähnt ist eine korrekte PH-Umgebung für eine richtige Nährstoffaufnahme essenziell.
UMWELTSTRESS
Als Faustregel gilt, dass sich Deine Anbauumgebung für Dich jederzeit angenehm anfühlen muss und die Chance besteht, dass es für Deine Pflanzen auch angenehm ist. Jegliche extremen Umwelteinflüsse, wie sehr heiße oder sehr kalte Temperaturen, übermäßige Feuchtigkeit und andere Sachen, wirken sich negativ auf Deine Pflanze aus und verursachen Stress. Die Temperaturstufe sollte sich die meiste Zeit auf Raumtemperatur befinden und eine passende Luftströmung in der Anbauumgebung sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Feuchtigkeit hat auch einen Einfluss auf die Pflanzen und darf weder zu hoch noch zu gering sein.
Extreme Umwelteinflüsse können die Pflanze am Wachstum hindern oder schlimmer, also kümmere Dich um die Pflanzenumgebung.
GUTER STRESS
Es gibt gute Arten von Stress die beim Pflanzenwachstum, oder der allgemeinen Gesundheit helfen und sogar die Erträge der Pflanze erhöhen können. Zum Beispiel, kann durch die Verwendung eines schwenkenden Ventilators während der vegetativen Phase die Pflanze zur Bewegung gebracht werden, was dabei hilft den Stamm dick und robust zu machen.
Ein anderes Beispiel für vorteilhaften Stress ist Pflanzentraining. Pflanzentraining ist ein Verfahren, um das Pflanzenwachstum zu verwalten, wodurch verschiedene angewandte Belastungen Dich die Form und Größe verändern lässt. Es gibt viele Arten von Pflanzentraining so wie Low-Stress-Training, topping, und Pflanzenbiegen, etc.
Obwohl es wie eine schlechte Idee erscheint die Pflanzen kalt werden zu lassen, kann tatsächlich ein positives Ergebnis herauskommen, wenn man es richtig macht. Eine Folge von warmen Tagen und kalten Nächten während der letzen zwei Wochen der Blütephasen imitiert den natürlichen Wachstumszyklus einer Cannabispflanze und hilft dabei mehr Harz und eine breitere Farbpalette zu produzieren.
DIE WICHTIGKEIT DES GLEICHGEWICHTS
Cannabis ist ein Unkraut, eine sehr robuste und resistente Pflanze und leichter anzubauen als die meisten Menschen denken. Gelegentlicher Stress für die Pflanzen sollte Dich nicht kümmern, aber großer oder konstanter Stress wird sie schädigen und sie davon abhalten zu einer normalen und gesunden Pflanze heranzuwachsen.
Gleichgewicht ist der Schlüssel. Die Pflanze sollte in einem Zustand der Homöostase sein, eines biochemischen Gleichgewichtes, dem optimalen Lebenszustand. Um das zu erreichen, sollte der Anbauer lernen, dass die Lösung der meisten Stressursachen eine Frage des Gleichgewichts ist, sowie über die richtige Menge Wasser, Nährstoffe und Licht mit dem die Pflanzen versorgt werden müssen bescheid wissen. In einem solchen Umfeld sollte eine Pflanze kein Problem haben zu blühen und ihr volles Potential auszuschöpfen.