Wie man Pflanzen und Buds von Indicas und Sativas voneinander unterscheidet
Published :
Jul 3, 2019
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Cannabis sorten
Die Unterschiede zwischen Indica und Sativa haben lange Zeit die Debatte innerhalb der Cannabis Community angeheizt. Aber wie unterscheidest Du nun wirklich Indica- und Sativa-Sorten voneinander? Lies weiter und finde es heraus.
Sativas wirken erhebend und Indicas beruhigend, richtig? Nun, nicht wirklich. Die uralte Debatte zwischen Sativa und Indica hat noch weitaus mehr zu bieten. In diesem Artikel zeigen wir Dir die Unterschiede zwischen Indica- und Sativa-Pflanzen und wie Du sie im Grow Room bzw. beim Kauf der Blüten voneinander unterscheiden kannst.
WIE DU SATIVA- VON INDICA-PFLANZEN UNTERSCHEIDEST
Für den unerfahrenen Anbauer kann es schwierig sein, die Unterschiede zwischen Indica- und Sativa-Pflanzen festzustellen. Sobald Du jedoch weißt, wonach Du suchen musst, wirst Du Indicas schnell von Sativas unterscheiden können.
Achte zuallererst auf die Größe der Pflanzen und wie sehr sie sich strecken. Indicas neigen dazu, kleiner und buschiger zu bleiben und eine Größe von 60–180cm zu erreichen, wohingegen Sativas locker über 200cm groß werden können.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Indicas und Sativas betrifft ihre Blätter. Sativas neigen dazu, schmalfingrige Blätter mit hellgrüner Farbe zu entwickeln. Indicas hingegen haben breitere Blätter, die eher dazu neigen, dunkelgrün zu sein.
Ein verräterisches Zeichen für Sativas ist schließlich ihre lange Blütephase. Sativa-Sorten können abhängig von ihren Genen 10–16 Wochen zum Heranreifen benötigen, während Indicas für 7–9 Wochen blühen müssen.
DIE UNTERSCHEIDUNG ZWISCHEN SATIVA- UND INDICA-BLÜTEN
Genauso wie Sativa- und Indica-Pflanzen verschieden aussehen, unterscheiden sich auch ihre Blüten. Sativas produzieren eher lange Blütenstände, die dünn und fluffig aussehen und dazu auch noch weniger wiegen. Im Gegensatz dazu bilden Indicas dichte Blüten-Cluster aus, die sich näher an den Nodien der Pflanze befinden. Indica-Blüten sind zwar fester und kleiner als die von Sativas, dafür aber auch tendenziell schwerer. Indica-Sorten sind auch weniger anfällig für kaltes Klima und entwickeln manchmal auffällige violette oder rote Farbtöne, wenn sie niedrigeren Temperaturen ausgesetzt werden.
RIECHEN INDICAS UND SATIVAS UNTERSCHIEDLICH?
Manche Cannabiskenner sind der Meinung, dass Indicas und Sativas unterschiedlich riechen – und da könnte sogar etwas dran sein. Terpene verleihen Cannabis seine einzigartigen und komplexen Aromen und einige Untersuchungen zeigen, dass Indicas und Sativas möglicherweise verschiedene Terpen-Profile entwickeln.
In einer Studie der Fundacion Canna beispielsweise wurden die chemischen Profile von 99 Cannabissorten analysiert. Man konnte feststellen, dass Myrcen in fast allen Sorten das dominierende Terpen war. Ferner konnte die Studie zeigen, dass es große Unterschiede zwischen den Terpen-Profilen von Indica- und Sativa-Sorten gibt.
Die Forscher stellten zum Beispiel fest, dass die indicadominierten Sorten bei den Tests höhere relative Konzentrationen an Camphen, Myrcen und Limonen aufwiesen. Die Sativa-Sorten hingegen wiesen höhere relative Konzentrationen an Sabinen, Caren, α-Phellandren, Cineol und Terpinolen auf. Im Folgenden findest Du weitere Informationen zu den einzelnen Terpenen und wie diese den Geruch verschiedener Cannabissorten beeinflussen können.
• Camphen kommt häufig in Dill, Kümmel, Ysop und Fenchel vor und hat einen kampferartigen Geruch.
• Myrcen wird häufig in Reinigungsmitteln und Duftstoffen verwendet und hat eine Art von moschusartigem, erdigem Aroma.
• Limonen kommt in der Schale von Zitrusfrüchten vor und weist ein starkes Zitrusaroma auf.
• Sabinen ist in vielen Pflanzen zu finden; darunter schwarzer Pfeffer, Basilikum, Pinien und mehr. Aroma und Geschmack erinnern an Holz.
• Carene kann aus Paprika, Grapefruit, Zitrusschalen und vielem mehr gewonnen werden. Es hat ein süßes, scharfes Zitrus-Pinien-Aroma.
• α-Phellandren kann aus einigen Eukalyptusarten isoliert werden. Es hat ein Minze-Zitrus-Aroma.
• Cineol, auch als Eukalyptol bekannt, kann aus Eukalyptus, Kampferlorbeer, Lorbeerblättern, Rosmarin und vielem mehr extrahiert werden. Es hat ein frisches Minze-Aroma und einen kühlen Menthol-ähnlichen Geschmack.
• Terpinolen kann aus einer Vielzahl von Pflanzen isoliert werden und weist ein blumiges, leicht krautiges Aroma auf.
Die unterschiedlichen Konzentrationen dieser Terpene könnten den Indica- und Sativa-Sorten auffallend unterschiedliche Aromen verleihen. Mach es Dir zur Gewohnheit, gut an Deinem Cannabis zu riechen und versuche, die unterschiedlichen aromatischen Eigenschaften verschiedener Sorten festzustellen.
TIPPS ZUR UNTERSCHEIDUNG VON INDICA- UND SATIVA-SORTEN
Viele Leute sind der Meinung, dass Indica- und Sativa-Sorten sich in ihrem Effekt unterscheiden. Klar, manche Sativas neigen dazu, eine erhebende Wirkung hervorzurufen, während Indicas tendenziell entspannend sind. Aber das High, das von einer bestimmten Sorte bewirkt wird, hat mehr mit dem chemischen Profil als mit der Taxonomie der Pflanze zu tun.
Wenn Du mehr über die Unterscheidung der einzelnen Cannabissorten lernen möchtest, versuche nicht nur die von ihnen ausgelösten physiologischen Effekte in Betracht zu ziehen, sondern auch die unterschiedlichen Herkunftsregionen von Indica- und Sativa-Sorten.
Man nimmt an, dass Cannabis indica in kühleren Regionen wie in den Bergregionen Nepals, Afghanistans, Pakistans und Indiens heimisch ist, während Cannabis sativa aus den feuchten Klimazonen Südostasiens stammen soll. Um mit der großen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit dieser Regionen zurechtzukommen, wachsen Sativas höher hinaus und weniger buschig und produzieren leichtere, luftigere Blüten, die weniger anfällig für Schimmel und Blütenfäule sind. Aufgrund der langen Sommer haben Sativas auch eine entsprechend lange Blütephase entwickelt.
Die für Indicas charakteristischen Eigenschaften sind ebenfalls durch die Evolution geprägt. Die Regionen Zentral- und Südasiens sind in der Regel trocken und die Luftfeuchtigkeit steigt saisonal um den Oktober stark an. Um diese hohe Luftfeuchtigkeit zu umgehen, passte sich Cannabis indica diesen Gegebenheiten durch eine kürzere Blütephase bestens an.
EIN WORT ZU HYBRIDEN
Das meiste Cannabis, das Du auf der Straße oder in einer Abgabestelle bekommst, ist das Resultat von Kreuzungen. Das Kreuzen von Pflanzen wurde besonders in den 1970er- und 1980er-Jahren beliebt, da es Cannabisanbauern und Saatgutbanken ermöglichte, die Gene ihrer eigenen Cannabispflanzen nach ihren Bedürfnissen zu verändern.
Heutzutage bestehen die meisten Sorten aus einem Mix aus Sativa- und Indica-Genen. Das liegt daran, dass Indicas die Welt des Cannabisanbaus grundlegend verändert haben. Dank ihrer kürzeren Blütephase, schweren Blüten und kompakten Struktur eignen sich Indicas weitaus besser für den Anbau im Innenbereich. Außerdem sehen ihre dichten Blüten äußerst attraktiv aus und erzielen im Vergleich zu ihrem Sativa-Gegenstück einen höheren Preis. Eine Kombination aus Indica- und Sativa-Genen ermöglicht es somit, die besten Eigenschaften beider Arten zu erhalten und gleichzeitig eine passable Blütephase zu gewährleisten.