Die Rolle von Zucker beim Cannabisanbau
Published :
Aug 6, 2019
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Cannabisanbau
Zucker ist eine wichtige Energiequelle für Cannabispflanzen. Lies weiter, um mehr über die Rolle von Zucker in Cannabis zu erfahren und wie Du den Zuckergehalt Deiner Pflanzen erhöhen kannst.
Die meisten Cannabiskonsumenten sind möglicherweise überrascht, wenn sie herausfinden, dass Zucker eine bedeutende Rolle für das Wachstum und die Entwicklung von Cannabispflanzen spielt. Tatsächlich ist Zucker ein bedeutender Bestandteil der klebrig grünen Blüten, die wir alle so sehr lieben. Durch Photosynthese wandeln Pflanzen Lichtenergie in Zucker um, welcher als Treibstoff für die Pflanzen dient. Dieser Zucker dient während des gesamten Lebens der Cannabispflanzen als lebenswichtige Energiequelle. Lies weiter, um herauszufinden, wie Du die Zuckerkonzentration Deiner Cannabispflanzen messen und erhöhen kannst.
ZUCKER ALS ENERGIELIEFERANT
Einige Zuckerarten dienen als primäre Energiequelle für Cannabispflanzen und versorgen die Blüten und Blätter im Laufe des Lebenszyklus mit Energie. Andere Zuckerformen fungieren als Zellulose und tragen zur Stabilität der Pflanze bei.
Cannabispflanzen produzieren durch Photosynthese Kohlenhydrate. Die Photosynthese ist der Prozess, bei dem Pflanzen Kohlendioxid (CO₂) und Wasser (H₂O) mit Hilfe von Licht in Sauerstoff (O₂) für die Umgebung und Zucker für sich selbst umwandeln. Ein Farbstoff namens Chlorophyll wird verwendet, um die von der Pflanze aufgenommene Lichtenergie in verwertbare Nahrungsenergie umzuwandeln. Nachts oder während dunkler Perioden wechselt die Pflanze von der Energieerzeugung in die Proteinproduktion und Sauerstoffverarbeitung.
Zucker wird hauptsächlich in reifenden Blättern produziert, da diese normalerweise das meiste Sonnenlicht aufnehmen können. Große und ausgereifte Blätter sind die Hauptquelle für die Zuckerproduktion einer Cannabispflanze. Daher bevorzugen es manche Anbauer, kleine Blätter und Stängel zu trimmen, um die Energiebereitstellung in den größeren Blättern zu verbessern.
Zuckermoleküle, die für die Energiegewinnung verbraucht werden, bezeichnet man nicht als strukturelle Kohlenhydrate. Einige der während der Photosynthese erzeugten Zuckermoleküle werden sofort für die Energiegewinnung verbraucht. In der Zwischenzeit werden
andere in der gesamten Pflanze verteilt und für die spätere Energiegewinnung gespeichert.
Zucker ist während der Blütephase von Pflanzen besonders wichtig, da die Pflanze viel Energie benötigt. Eine Pflanze benötigt die meisten Kohlenhydrate in etwa der vierten Woche der Blütephase, wenn die Blütenproduktion auf Hochtouren läuft. Gut genährte Cannabispflanzen mit ausreichend Zuckerreserven werden dicke, potente und harzige Blüten produzieren. Die Maximierung der Zuckerproduktion und der Zuckerspeicherung ist wesentlich für die Maximierung der Terpen- und Harzproduktion in den Blüten.
ZUCKER ALS STRUKTURTRÄGER
Außerdem tragen bestimmte Zuckerformen zur Zellstruktur von Pflanzen bei. Im Fall von Cannabis trägt Zucker zu etwa 80% der Pflanzenstruktur bei. Diese Arten von Zucker werden als "strukturelle Kohlenhydrate" bezeichnet. Sie fungieren als wichtige Bausteine für die Entwicklung von Zellwänden in der gesamten Pflanze.
DIE WICHTIGKEIT DER ZUCKERVERTEILUNG
Neben der Zuckerproduktion müssen Cannabispflanzen den Zucker auch effektiv verteilen. Vor der Speicherung von Zuckerreserven transportieren die Pflanzen die Kohlenhydrate zuerst an die Orte, an denen sie in Zukunft benötigt werden.
Die Verteilungsmethode, mit der Cannabispflanzen Kohlenhydrate mobilisieren, wird als "Sink-Stärke" bezeichnet. Zucker fließt durch die Pflanze und ihre Organe nach unten, fast so, als ob er sinken würde.
Bestimmte Teile der Pflanze sind anspruchsvoller und üben eine stärkere Zugkraft auf die Zuckerreserven aus. Daher fließen oder sinken Zuckermoleküle nicht immer mit der gleichen Geschwindigkeit durch die gesamten Pflanze. Experten gehen davon aus, dass die Hauptblütenstände einer Pflanze eine fast dreimal so starke Zug- / Sinkstärke haben können als die der jüngeren Blätter.
Bei der Verteilung des Zuckers fällt nur sehr wenig Abfall an. Reife Blätter und Hauptblütenstände benötigen und beziehen die meisten Zuckerressourcen. Dies liegt daran, dass weibliche Cannabispflanzen die Produktion von Blüten gegenüber Blättern priorisieren
WIE KANN MAN DEN ZUCKERGEHALT IN CANNABISPFLANZEN MESSEN?
Der in einer Pflanze enthaltene Zuckergehalt kann durch die Messung von Brix-Werten bestimmt werden. Brix-Werte messen den Winkel, in dem sich Licht durch den Pflanzensaft bewegt. Bei Cannabispflanzen gibt der Brix-Wert effektiv Aufschluss darüber, wie viel Zucker in diesen enthalten ist. Dazu wird die Feststoffmenge im Saft der Pflanze gemessen. Je höher der Brix-Wert einer Pflanze, desto gesünder ist sie.
Brix-Werte können mit einem kleinen Handrefraktometer gemessen werden. Idealerweise solltest Du einen verwenden, der speziell für die Messung von Brix/Zuckerwerten zwischen 0-32% entwickelt wurde. Das ideale Refraktometer sollte auch automatisch die Temperatur messen.
Der erste Schritt für die Messung der Brix-Werte einer Cannabispflanze ist die richtige Kalibrierung des Refraktometers mit destilliertem Wasser. Ein Wert von 0% sollte bestätigen, dass das Refraktometer ordnungsgemäß funktioniert und bereit ist, Cannabis zu testen.
Cannabispflanzen werden getestet, indem ihr Pflanzensaft untersucht wird. Dafür sollte ein kleines Blatt der Pflanze gepflückt und zerkleinert werden, um Saft zu produzieren. Dieser Saft kann dann mit dem Refraktometer getestet werden. Um möglichst genaue Messergebnisse zu erhalten, solltest Du sicherstellen, dass der Saft rein und nicht mit Pflanzenmaterial verunreinigt ist.
Unter Anbauern herrscht Einigkeit darüber, dass der optimale Brix-Wert einer Cannabispflanze ungefähr 22% betragen sollte. Jedoch ist ein Mindestwert von nur 12% notwendig, um eine gesunde Pflanze aufzuziehen. Wenn Du feststellst, dass der Wert Deiner Pflanze unter diesem Niveau liegt, solltest Du möglicherweise nach Wegen suchen, um die Zuckerkonzentration zu erhöhen.
Zusätzlich zu den Brix-Werten können Cannabispflanzen durch ihr Aussehen auch einen Hinweis auf ihre Energiereserven geben. Pflanzen mit einem hohen Zucker- und Mineralstoffgehalt neigen dazu, einen gesunden und schönen, wachsartigen Glanz zu entwickeln.
ERHÖHUNG DES ZUCKERSPIEGELS DEINER CANNABISPFLANZEN
Eine Möglichkeit zur Steigerung der Zuckerproduktion Deiner Cannabispflanzen besteht in der Erhöhung der CO₂-Menge in der Umgebung. In Kombination mit Licht und Wasser erhöht die Zugabe von Kohlendioxid auf natürliche Weise die Fähigkeit einer Pflanze, Zucker zu produzieren. Diese Methode kann zwar funktionieren, die Umsetzung jedoch kann mühsam und unpraktisch sein. Glücklicherweise gibt es einfachere Wege, um die Zuckerproduktion einer Pflanze mit Hilfe von Produkten zu steigern, die die Aufnahme von Nährstoffen oder die Chlorophyllproduktion erhöhen.
ERHÖHUNG DER ZUCKERPRODUKTION MIT NÄHR- UND ZUSATZSTOFFEN
Eine Möglichkeit, den Zuckergehalt einer Cannabispflanze zu erhöhen, besteht darin, das Verhältnis von Kalium zu Nitrat zu erhöhen. Da übermäßige Nitratkonzentrationen Kohlenhydrate verbrennen und Energie verschwenden, führt ein Anstieg des Kaliumspiegels zu einem Anstieg des Brix-Wertes der Pflanze. Außerdem neigen Pflanzen mit hohen Nitratwerten zu schwächeren Zellstrukturen, wodurch sie anfälliger für Schädlinge und Krankheiten werden. Daher ist die Überwachung der Nitratzufuhr und die entsprechende Anpassung der Kaliumzufuhr für die Aufrechterhaltung des Energieniveaus und der allgemeinen Pflanzengesundheit von entscheidender Bedeutung.
Einige Züchter konnten die Brix-Werte auch durch die Verwendung von Algenextrakten steigern. Meeresalgenextrakte erhöhen die Bioverfügbarkeit von Mikronährstoffen und sind mit natürlichen Wachstumshormonen gefüllt, die die Zellteilung einer Pflanze stimulieren. Im Wurzelbereich der Pflanze lösen Algenextrakte die Entwicklung kräftiger und ausgeprägterer Wurzeln aus. Größere und dickere Wurzeln ermöglichen es der Pflanze, mehr Wasser und Nährstoffe zu absorbieren, wodurch die Produktionskapazität für Kohlenhydrate erhöht wird.
Eine andere Möglichkeit, den Brix-Spiegel einer Cannabispflanze zu erhöhen, besteht in der Verwendung von Aminosäuremischungen. Werden sie Pflanzen verabreicht, verbessern Aminosäuremischungen die Aufnahme von Nährstoffen, insbesondere von Kalzium. Kalzium stärkt das Gefäßsystem und die Stängel von Pflanzen und macht den Transport von Wasser und Nährstoffen effizienter. Da Wasser und Nährstoffe effektiver aufgenommen und freier transportiert werden, steigen die Brix-Werte mit der Zeit natürlich an.
TRIMMEN ZUR ERHÖHUNG DER ZUCKERPRODUKTION
Eine der einfachsten und gebräuchlichsten Methoden, um die Zuckerproduktion einer wachsenden Cannabispflanze zu steigern, besteht darin, ihre Blätter zu trimmen. Der Fokus einer weiblichen Cannabispflanze liegt auf der Entwicklung dicker, harziger Blüten (sofern sie nicht von einer männlichen Pflanze bestäubt wurde). Daher wird die Pflanze ihre Energieressourcen naturgemäß an die Stellen transportieren, an denen Blüten wachsen. Trimmen, auch als Entlaubung oder Beschneidung bekannt, ist der Vorgang des Entfernens von unnötigem oder unerwünschtem Pflanzenwachstum, typischerweise mit einem Schneidwerkzeug wie einer Schere.
Um die Zuckerproduktion zu erhöhen, müssen keine großen Blätter, sondern nur junges Laub entfernt werden. Die kleinen Blätter verbrauchen nämlich Energie. Eine Pflanze verfügt über begrenzte Energieressourcen und durch die Entfernung von kleinen und unnötigen Blättern kann diese Energie besser genutzt werden. Im Fall von Cannabis wird die gesparte Energie auf die Produktion der Blüten gerichtet, wodurch der Ernteertrag potentiell erhöht werden kann.
Es ist besonders wichtig, die obersten Fächerblätter der Pflanze nicht zu entfernen oder zu beschädigen. Diese Blätter sind dem Sonnenlicht am stärksten ausgesetzt und produzieren unweigerlich die meisten Zuckerressourcen der Pflanze. Die meisten Beschneidungen sollten auf Laub im unteren Bereich beschränkt sein. Da diese Bereiche nur wenig Licht ausgesetzt sind, produzieren sie auch weniger Energie und tragen daher nicht viel zur Entwicklung der Blüten bei. Ein wachsames Auge auf Deine Pflanzen zu haben, kann helfen, neues Wachstum zu entdecken und zu trimmen.