Die Methode der erzwungenen Blüte und warum Du sie probieren solltest

Anbauer haben verschiedene Gründe, ihr Cannabis im Freien anzubauen. Ist Platzmangel ein Problem, dann ist der Anbau im Freien eine optimale Möglichkeit, um Cannabis anzubauen. Jedoch sind Deine Cannabispflanzen in dieser Umgebung der Barmherzigkeit von Mutter Natur ausgesetzt. In manchen Teilen dieser Welt kann das gelegen kommen. Jedoch kämpft der ein oder andere Anbauer mit schwankenden Temperaturen und Umweltbedingungen, was eine erfolgreiche Ernte oft beeinträchtigen kann. Wartet man die Ernte zu lange ab, kann es leicht passieren, dass Deine Cannabisblüten von vielzähligen Problemen geplagt werden.

Hier kommt die Methode der "erzwungenen Blüte" ins Spiel, mit deren Hilfe die vegetative Phase Deiner Cannabispflanzen verkürzt und die Blüte vorzeitig eingeleitet werden kann. Solltest Du außerhalb einer moderaten Klimazone leben, kann diese Methode von unschätzbarem Wert sein.

WAS IST EINE ERZWUNGENE BLÜTE?

Cannabispflanzen fangen üblicherweise nicht vor August/September an zu blühen. Sie tun dies als Folge des natürlichen Rückgangs an Tageslichtstunden. Cannabispflanzen wechseln von der vegetativen Phase in die Blütephase, wenn sie ununterbrochen für 12 oder mehr Stunden Dunkelheit ausgesetzt sind. Bedenkt man, dass zu dieser Zeit in den meisten Teilen Nordeuropas der Frost einsetzen kann, wartet das Desaster für Deine Ernte geradezu nur um die Ecke. Weiterhin können regnerische und feuchte Bedingungen dazu führen, dass Deine Blüten zu schimmeln beginnen.

Kurz gesagt, zwingst Du Deine Cannabispflanzen dazu, ihr Wachstum frühzeitig einzustellen, um die Blütephase früher zu erreichen. Dadurch kannst Du sicherstellen, dass Deine Pflanzen geerntet werden können, wenn das Wetter noch günstig ist und Du eine reichliche und gesunde Ernte einfahren kannst.

WARUM CANNABIS IN DIE BLÜTE ZWINGEN?

Du kannst Die Qualität Deiner Blüten erhöhen, indem Du Deine Pflanzen in eine frühere Blütephase zwingst. Das gesamte Tageslicht im späten Juli/August wird dann primär für die Blütenproduktion und nicht mehr für das Pflanzenwachstum verwendet. Reichhaltigere und potentere Blüten können geerntet werden, noch bevor das unerwünschte Wetter eintrifft. Die Erhöhung von UVB-Strahlen als Ergebnis des zusätzlichen Sonnenlichts kurbelt die THC-Produktion an. Dieses Zeitfenster zu maximieren, ist entscheidend.

Durch sorgfältige und strategische Planung kann das Erzwingen der Blüte beim Anbau im Freien mehrere Ernten ermöglichen. Etwa 2-3 Ernten pro Jahr. Eine geschickte Planung bedeutet, bereits im frühen Frühling mit dem Anbau zu beginnen und mit Hilfe einer erzwungenen Blüte im Juni zu ernten, während ein weiterer Grow dann im Herbst geerntet werden kann.

WIE MAN DIE BLÜTEPHASE ERZWINGT

Jetzt, da wir wissen, dass die erzwungene Blüte eine essenzielle Fähigkeit für den produktiven Cannabisanbau darstellt, stellt sich folgende Frage: Wie initiieren wir diese Phase im Lebenszyklus einer Cannabispflanze?

Die Kunst dahinter besteht in der Manipulation der Stunden kompletter Dunkelheit, der Deine Pflanzen ausgesetzt sind. Um diesen Prozess einzuleiten, musst Du eine Methode anwenden, durch die Deine Pflanzen von jeglichen Sonnenstrahlen abgeschirmt werden. Hierfür kannst Du eine große Plane oder einen Pappkarton über den Pflanzen verwenden. Alles mit einem ähnlichen Effekt funktioniert genauso gut, solange Du die zwei nachfolgenden Bedingungen beachtest.

Das Material, das Du verwendest, muss vollständig lichtundurchlässig sein. Jegliche Form von Sonnenlicht oder Lichtverschmutzung (v.a in städtischen Gebieten) während der Dunkelphase kann Deine Pflanzen durcheinander bringen und sie zurück in die vegetative Phase versetzen. Zweitens ist es von äußerster Wichtigkeit, den Zeitraum zu beachten, in dem Du das Sonnenlicht begrenzt. Du möchtest die Qualität des Sonnenlichts maximieren, um die Bildung der Blüten anzuregen, aber zudem musst Du Dich auch an die Zeiten halten, in denen Deine Pflanzen abgedeckt oder unbedeckt sind. Du benötigst ein Minimum von etwa 12 Stunden ununterbrochener Dunkelheit. Um es noch einmal zu betonen: Abweichungen dieser Zeiten können einen irreversiblen Schaden an Deinen Cannabispflanzen verursachen.

Die Maximierung des Sonnenlichts ist von der Position Deiner Pflanzen abhängig. Befinden sich diese an einer Stelle, an der sie reichlich warme Abendsonne genießen können, dann solltest Du sie sicher nicht um 5 Uhr nachmittags bereits abdecken. Ähnlich ist es, wenn Du zu lange wartest, denn dann würden Deine Pflanzen das morgendliche Sonnenlicht verpassen. Welchen Zeitrahmen auch immer du auswählst, Du musst Dich jedenfalls strikt daran halten!

RISIKEN BEI DER ERZWUNGENEN BLÜTE

Das Risiko bei der erzwungenen Blüte hängt davon ab, mit welcher Methode Du Deine Pflanzen abdeckst. Cannabispflanzen benötigen eine angemessene Luftzirkulation, nicht nur um kühle Temperaturen aufrechtzuerhalten, sondern auch, um der Schimmelbildung vorzubeugen. Liegt die Abdeckung direkt auf den Pflanzen auf, werden diese zusammengedrückt, folglich steigt die Temperatur an. Dem kann man einfach entgegenwirken, indem man einen Ventilator an der richtigen Stelle platziert.

Im größeren Rahmen können Anbauer auch in Freiland-Schuppen oder Verschlägen anbauen. Das ermöglicht es ihnen, eine gesunde Umgebung mit angemessener Luftzirkulation zu gewährleisten und gleichermaßen eine geregelte Kontrolle der Sonnenlichtstunden sicherzustellen, indem sie ganz einfach jede Öffnung abdecken, durch die Sonnenlicht einströmen könnte. Die Kontrolle des Sonnenlichts ist der Schlüssel. Passt man hinsichtlich dessen nur ein paar Tage nicht auf, kann der natürliche Zyklus Deiner Pflanze komplett gestört werden.

Ist Deine Anbaufläche gut geplant, Du hast einen Zeitplan für die Ernte und die Mittel, um Deine Pflanzen abzudunkeln, dann ist die erzwungene Blüte Dein Ass im Ärmel. Diese Methode ist besonders dann relevant, wenn die natürlichen klimatischen Bedingungen den produktiven Anbau im Freien erschweren.