Was sind Cannabis-Hybride und wie entstehen sie?

Wenn man durch eine kalifornische Cannabisausgabestelle oder einen niederländischen Coffeeshop schlendert, dann genügt meist schon ein kurzer Blick auf das Angebot, um neue Kunden und erfahrene Raucher gleichermaßen zu verwirren. Was sind das alles für Namen? Sind das nur Marken, oder steckt da doch mehr dahinter? Nun, Cannabis ist ein extrem vielfältiges und facettenreiches Kraut! Im Gegensatz zu vielen anderen Substanzen kann es von Sorte zu Sorte stark variieren. Alles, vom Cannabinoidgehalt bis hin zu den Terpenen, kann die Wirkung, die der Konsument erlebt, verändern.

Der Markt ist voll mit verschiedenen Sorten, von denen sehr viele Hybride sind, also Kreuzungen.

WAS SIND HYBRIDSORTEN?

Hybridsorten sind genau das, wonach sie klingen! Sie sind eine Kombination der wichtigsten Unterarten von Cannabis, Sativa und Indica. Diese beiden Unterarten gehören zur gleichen Gattung, haben aber evolutionäre Unterschiede, die im Laufe der Zeit aufgetreten sind. Diese Unterschiede manifestieren sich im Phänotyp der Pflanze und in der chemischen Zusammensetzung.

Sativa-Sorten sind in der Regel mit einem eher zerebralen und energetischen High verbunden, das für den täglichen Konsum geeignet ist. Sativas werden am besten für kreative Bemühungen und Aufgaben eingesetzt, die Konzentration und Wachsamkeit erfordern.

Indica-Sorten sind andererseits für das typische "stoned" sein bekannt, eine starke physische Wirkung. Diese Art der Wirkung ist viel besser geeignet für den abendlichen Konsum und das Aus- und Entspannen. Indica-Sorten werden auch mit der Linderung von Schmerzen und Schlafstörungen assoziiert.

WIE WERDEN HYBRIDE GEMACHT?

Die Hybridisierung ermöglicht es den Züchtern, die wünschenswertesten Eigenschaften der Elternpflanzen auszuwählen und diese an die Nachkommen weiterzugeben. Ein Züchter möchte beispielsweise eine Sorte mit einem höheren THC-Gehalt oder einer größeren Menge eines bestimmten Terpens erzeugen.

Ein sehr aktuelles Beispiel für die Bedeutung von Hybriden ist die zunehmende Popularität und Akzeptanz von CBD als Therapeutikum. Heute wollen die Züchter das begehrte 1:1 Verhältnis von CBD:THC erreichen. Dies wird durch sorgfältige Selektion und Hybridisierung erreicht, da es keine Landrassen gibt, die dieses Cannabinoid-Profil auf natürliche und konsistente Art aufweisen.

Hybride können zwar in freier Wildbahn vorkommen, sind dann aber in der Regel instabil. Dies bedeutet, dass die neuen Generationen sehr unterschiedliche Eigenschaften ihrer Eltern zum Ausdruck bringen werden. Züchter können hier aber handeln, um eine stabilere Genetik zu erschaffen, indem sie die späteren Generationen durch die sogenannte Rückkreuzung stabilisieren.

ARTEN VON HYBRIDSORTEN

Obwohl Hybride sowohl aus Indica- als auch aus Sativa-Genetik bestehen, werden sie oft von einer Seite dominiert. Somit werden die Pflanzen dann wahrscheinlich auch mehr Eigenschaften des dominanten Elternteils zeigen.

Eine Sorte kann auch nur geringfügig sativa- oder indicadominiert sein und ausgewogenere Effekte zeigen. Die Hybridisierung ist also ein faszinierender Prozess, bei dem z.B. eine sativadominierte Pflanze je nach Sorte trotzdem überwiegend Indica-Merkmale aufweisen kann. Aufgrund der Vielfalt der verfügbaren Genetik gibt es keine Obergrenze für das, was mit modernen Hybriden erreicht werden kann.

Im Allgemeinen erzeugen indicadominierte Hybride jedoch eher ein physisches Körper-High, können aber trotzdem Elemente eines typischen Kopf-Highs aufweisen. Sativadominierte Hybride wirken meist eher aufputschend und versorgen den Genießer mit einem zerebralen High, das in entspannende, breite Empfindungen mündet.

Echte Hybride, oder 50/50-Hybride, bestehen aus einem exakten Gleichgewicht von 50% Indica- und 50% Sativa-Genetik. Es macht also Sinn, dass diese echten Hybridsorten ein High bieten, das ausgeglichen ist und offensichtlich die Merkmale beider Elternteile enthält.

DIE DRITTE UNTERART: RUDERALIS

Hybride können auch mit der Genetik einer anderen Cannabis-Unterart, der sogenannten Ruderalis, gekreuzt werden. Ruderalis ist für autoflowering Genetik verantwortlich und wird von Züchtern verwendet, um autoflowering Gene in viele klassische Sorten einzubringen. Ruderalis-Sorten blühen unabhängig von der Photoperiode und sind recht robust und widerstandsfähig, da sie sich in den rauen Klimazonen Russlands entwickelt haben.

Züchter schätzen Hybride, da die meisten der modernen, stabilisierten Sorten nicht besonders hoch werden, trotzdem aber einen ordentlichen Ertrag bringen. Vor allem Grower im Innenbereich haben aufgrund ihrer begrenzten Anbaufläche lange Zeit auf riesige Sativa-Sorten verzichtet. Jetzt gibt es sativadominierte Hybride und selbstblühende Sativas, die selbst in kleineren Räumen mit einer großen Wirkung angebaut werden können.

WIE MAN HYBRIDE VERWENDET

Hybride werden wie jede andere Cannabissorte auch verwendet, aber sie erlauben dem Benutzer mehr Flexibilität und Vielfalt. Anstatt sich mit einer reinen Indica oder Sativa zufriedenzugeben, können sich Raucher für eine Mischung der Effekte entscheiden. Die Auswahl kann präzise abgestimmt werden und der Benutzer kann sogar die genaue Dominanz eines Hybriden herausfinden, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

Dies ist äußerst nützlich und ermöglicht den Verbrauchern eine bessere Kontrolle dessen, was sie rauchen, verdampfen oder essen. Freizeitnutzer können ihr High an ihre Stimmung anpassen, medizinische Anwender haben jetzt eine größere Auswahl an Optionen, um ihren Zustand am besten zu lindern. Möchtest Du eine Sorte, die Deinen Körper entspannt, aber Deine Konzentrationsfähigkeit bewahrt? Wähle einen Hybrid! Möchtest Du eine Sorte, die Schmerzen lindert, Dich aber kreativ und wach hält? Wähle einen Hybrid! Jetzt liegt es an Dir, den besten Hybrid für Deinen Lebensstil und Deine Wünsche zu finden.