Beleuchtungspläne für autoflowering Cannabispflanzen

Autoflowering Cannabissorten sind großartig: Sie sind umgänglich, wachsen schnell und nehmen nicht viel Platz ein. Dies macht sie ideal für Anfänger und zudem auch eine attraktive Option für erfahrene Grower. In diesem Artikel sehen wir uns genauer an, wie wir autoflowering Cannabis die besten Lichtbedingungen für eine potente und ertragreiche Ernte bieten können.

TEIL 1: BELEUCHTUNGSPLÄNE FÜR AUTOFLOWERING CANNABIS

Im Gegensatz zu photoperiodischen Pflanzen, deren Blüte durch eine Veränderung des Lichtzyklus ausgelöst wird, blühen autoflowering Sorten aufgrund ihres Alters. Genau wie photoperiodisches Cannabis, verwenden autoflowering Sorten jedoch immer noch Licht, um Photosynthese zu betreiben und Blüten zu produzieren.

Seit vor einigen Jahrzehnten die erste stabile autoflowering Sorte (Lowryder) auf den Markt gekommen ist, haben Züchter darüber diskutiert, ob ein bestimmter Lichtzyklus besser als ein anderer ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Da sind jene, die glauben, dass bis zu sechs Stunden Dunkelheit ausreichen. Und dann gibt es diejenigen, die völlig neue Lichtzyklen einführen, bei denen stundenlanges Licht durch kurze dunkle Perioden unterbrochen wird.

Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass wir die Debatte in dieser Angelegenheit beenden, solltest Du bei jedem Beleuchtungsplan für autoflowering Sorten einige Faktoren berücksichtigen, wenn Du die größte Menge der schmackhaftesten und potentesten Blüten erzielen willst. Wenn Du neugierig bist, kannst Du jederzeit mit diesen Plänen experimentieren.

EIN HINWEIS ZUM ENERGIEVERBRAUCH

Bessere Erträge und größere Blüten sind nicht die einzige Überlegung, die autoflowering Grower berücksichtigen. Es gibt auch den Energieverbrauch, mit dem man rechnen muss. Wenn Du Deine Damen unter 18 Stunden Licht pro Tag hältst, verbrauchst Du offensichtlich weniger Energie, als wenn Du sie unter konstanten 24 Stunden Licht hältst. Dies wirkt sich sowohl auf die Kosten als auch auf den ökologischen Fußabdruck Deines Anbaus aus, also vergiss dies nicht.

Ohne weitere Umstände stellen wir Dir nun einige allgemeine Beleuchtungspläne vor, mit denen Du autoflowering Sorten anbauen kannst.

24-0 BELEUCHTUNG

Eine gute Anzahl von Growern hält ihre Pflanzen einfach durchgehend unter 24 Stunden Licht. Dies ist offensichtlich der am einfachsten zu bewältigende Zeitplan, da man hierfür nicht einmal eine Zeitschaltuhr benötigt. Die meisten Grower wählen diesen Lichtzyklus in der Hoffnung, dass diese ununterbrochene Beleuchtung zu besseren Erträgen führt.

Obwohl es keine definitive Antwort darauf gibt, ob dies auch zutrifft, liefert die Wissenschaft einen gewissen Rückhalt für diese Theorie. Eine Art und Weise, wie Pflanzen kategorisiert werden, ist die Art, wie sie CO₂ absorbieren und nutzen. Einige Pflanzen nutzen eine C₄-Kohlenstofffixierung. Sie sammeln während der dunklen Periode CO₂, um es in der hellen Periode für die Photosynthese zu verwenden. Cannabis ist jedoch eine sogenannte C₃-Pflanze, die keine Ruhezeit benötigt. Sie setzt die Photosynthese fort, solange sie Licht empfängt. Mit Sicherheit ein gutes Argument für einen 24-0 Beleuchtungsplan! Andererseits gibt es Grower, die schwören, dass etwas Dunkelheit natürlich und entscheidend für Cannabispflanzen ist, und skeptisch sind, wenn es darum geht, ihre Pflanzen einem solchen konstanten Licht auszusetzen. Letztendlich ist der größte Nachteil des 24-0 Beleuchtungsplans, dass er am meisten Energie verbraucht.

Vorteile

• Einfach, benötigt keine Zeitschaltuhr
• Könnte die besten Erträge liefern

Nachteile

• Verbraucht die meiste Energie

18-6 BELEUCHTUNG

Der 18-6 Beleuchtungsplan (18 Stunden Licht, gefolgt von 6 Stunden Dunkelheit) ist der gängigste Zeitplan, den Grower von autoflowering Sorten verwenden. Die Philosophie dahinter ist keine schwarze Kunst. Man versorgt die Pflanzen mit ausreichend Licht, um gute Erträge zu erzielen und gibt ihnen gleichzeitig eine kurze, aber wichtige dunkle Periode, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Durch die Verwendung von einem 18-6 Zyklus anstelle von beispielsweise einem 24-0 Zyklus kann man bis zu 25% Energiekosten einsparen. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass viele autoflowering Grower, die sowohl mit 24-0 als auch mit 18-6 experimentiert haben, beim endgültigen Ertrag keinen erheblichen Unterschied feststellten.

Gibt es einen Nachteil der Verwendung eines 18-6 Beleuchtungsplans? Auch wenn dies kein großes Problem ist, benötigt man, wie bei den meisten anderen Lichtplänen auch, eine Zeitschaltuhr.

Vorteile

• Gute Erträge
• Lässt die Pflanzen ruhen
• Verbraucht weniger Energie als ein 24-0 Beleuchtungsplan

Nachteile

• Benötigt eine Zeitschaltuhr

20-4 BELEUCHTUNG

Dann gibt es einen Mittelweg für diejenigen, die die besten Qualitäten der beiden oben genannten Lichtzyklen hervorbringt. Einige Grower glauben, dass man höhere Erträge erzielen und den Pflanzen dennoch etwas Ruhe gönnen kann, wenn man die Beleuchtungsperiode um zwei Stunden verlängert.

Vorteile

• Guter Mittelweg zwischen 18-6 und 24-0
• Spart etwas Energie

Nachteile

• Verbraucht mehr Energie als 18-6
• Benötigt eine Zeitschaltuhr

6-2 BELEUCHTUNG

Der vielleicht ungewöhnlichste Beleuchtungsplan, den autoflowering Grower anwenden, sind drei tägliche Perioden mit jeweils sechs Stunden Licht und zwei Stunden Dunkelheit. Diejenigen, die einen 6-2-Lichtplan verwenden, behaupten, dass es das Pflanzenwachstum erhöht und auch für ein stabileres und kontrollierteres Umfeld sorgen kann.

Das Prinzip hinter dem 6-2 Beleuchtungsplan ist, dass Cannabispflanzen nur eine bestimmte Lichtmenge pro Tag verarbeiten können. Nachdem die Pflanzen diese Grenze erreicht haben absorbieren sie kein Licht mehr, was bedeutet, dass alles zusätzliche Licht verschwendet wäre.

Der 6-2 Beleuchtungsplan unterteilt den Zyklus in drei Perioden von sechs Stunden mit kurzen, zweistündigen Pausen, in denen sich die Pflanzen ausruhen und das empfangene Licht verarbeiten können. Wenn die Lampen wieder eingeschaltet werden, ist die Pflanze bereit, das Licht zu verarbeiten. Die Theorie besagt, dass dies das Wachstum der Pflanzen maximieren kann, wenn das Licht an ist. Befürworter des 6-2 Beleuchtungsplans argumentieren auch, dass eine kürzere Beleuchtungsperiode weniger Stress für die Pflanzen und Kühlsysteme verursacht, da der Zeitplan es dem Raum ermöglicht, sich abzukühlen, bevor die Lampen wieder angehen. Gegner von 6-2 sagen jedoch, dass die Verwendung von häufigeren, aber kürzeren Hell- und Dunkelperioden Komponenten wie Lampen und Heizung unnötig belastet.

Vorteile

• Möglicherweise weniger Stress für Deine Pflanzen
• Theorie unterstützt größeres Produktionspotenzial
• Kann für eine stabilere Umgebung sorgen (Temperatur usw.)

Nachteile

• Belastet Geräte stärker
• Kommt größtenteils kaum zur Anwendung

EIN HINWEIS ZUR TEMPERATUR

Wir haben bereits besprochen, wie unterschiedliche Beleuchtungspläne möglicherweise die Gesundheit und Größe Deiner Ernte verändern und wie sich dies auf Deine Energierechnung auswirken kann. Es gibt jedoch noch eine weitere Überlegung: Wie wird sich Dein Beleuchtungsplan auf die Temperatur im Grow Room oder Zuchtzelt auswirken?

Wenn Du viele Stunden ohne Unterbrechung mit Licht arbeitest, erhöht sich die Temperatur in Deinem Grow Room erheblich. Dies kann positiv oder negativ sein: Wenn Du in einer heißen Klimazone anbaust, kann die erzeugte Wärme ein Problem sein, das Dich dazu zwingt, zusätzliche Kühlmaßnahmen zu ergreifen. In diesem Fall heizt ein Beleuchtungsplan mit dunklen Perioden, wie z. B. 18-6 oder 6-2, Deinen Grow Room nicht so schnell auf. Wenn Du allerdings in einem kühleren Klima anbaust, kann eine konstante Beleuchtung die Temperatur erhöhen, ohne dass ein weiteres Heizelement hinzugefügt werden muss. Vergiss dies also nicht, wenn Du Dich für einen Beleuchtungsplan entscheidest.

TEIL 2: ARTEN VON ANBAULAMPEN FÜR DEINE AUTOFLOWERING SORTEN

Es gibt zwei Haupttypen von Anbaulampen für Cannabis: HID-Lampen (Hochdruck-Entladungslampen) und LEDs. Obwohl HID-Lampen der alte Standard unter Indoor-Growern sind und auch heute noch üblich sind, sind LEDs in den letzten Jahren fortschrittlicher und dennoch erschwinglicher geworden und bieten Selbstversorgern eine Option, die es mit HIDs aufnehmen kann. Hier ist alles, was Du über diese beiden Arten von Leuchtmitteln wissen musst.

HID-ANBAULAMPEN (HI, HS)

HID-Lampen sind billig, leistungsstark und können großartiges Gras aufziehen. Es gibt zwei Arten von HID-Lampen: Halogen-Metalldampflampen (MH) und Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS). Bei photoperiodischen Pflanzen würdest Du eine MH-Lampe für die vegetative Phase und eine HPS-Lampe für die Blütephase verwenden.

MH-Lampen strahlen ein bläuliches Licht aus, das optimal für die Wachstumsperiode von Cannabis geeignet ist. Sobald eine Pflanze in die Blüte eintritt, werden MH-Lampen gegen HPS-Lampen ausgetauscht, die ein orangerotes Lichtspektrum abgeben, das sich ideal zur Förderung des Blütenwachstums eignet.

Wenn Du autoflowering Sorten mit HID-Lampen anbaust, ist das Prinzip im Allgemeinen dasselbe, als würdest Du photoperiodisches Cannabis anbauen. Wenn Du den größtmöglichen Ertrag und die fettesten Blüten haben willst, solltest Du immer noch von MH- auf HPS-Lampen wechseln, sobald Deine Pflanzen auf natürliche Weise in die Blütephase übergehen (normalerweise nach 3–4 Wochen). Es ist erwähnenswert, dass HID-Lampen im Vergleich zu LED-Lampen viel Wärme abgeben und die Temperatur in Deinem Grow Room schnell erhöhen können. Sie haben auch höhere Betriebskosten, sind aber kostengünstiger in der Anschaffung.

Vorteile

• Preiswert im Einkauf
• Erzeugen qualitativ hochwertiges Cannabis mit einem hervorragenden Ertrag

Nachteile

• Erzeugen viel Wärme
• Benötigen abhängig vom Stadium Deiner Pflanze zwei Arten von Leuchtmitteln (MH und HPS),
• Die Leuchtmittel müssen etwa alle 6 Monate ausgetauscht werden, weil sie nachlassen
• Benötigen für den Betrieb einen Reflektor und ein spezielles Netzteil (Vorschaltgerät)
• Höhere Betriebskosten

Eine andere Art von HID-Anbaulampen sind LEC-Lampen, eine energieeffizientere Variante. Darüber hinaus ähnelt das Lichtspektrum dieser Lampen mehr oder weniger dem natürlicher Sonnenstrahlen, von dem einige Grower annehmen, dass es der Entwicklung der Pflanze zuträglich ist.

LED-ANBAULAMPEN

In der Vergangenheit, als die Technologie noch neu war, wurden LEDs von erfahrenen Growern nicht sehr ernst genommen. Als klar wurde, wie nützlich diese Lampen für den Cannabisanbau waren, war das nächste Problem, dass sie zu teuer waren. In Sachen Leuchtmittel sind LEDs heutzutage für viele Cannabisanauer die erste Wahl geworden, da die Preise sich beruhigt haben und die Technologie standardisiert wurde. Moderne LED-Panele können jetzt so viel Licht wie gute HID-Lampen abgeben, so dass Du dieselben Ergebnisse wie mit einem klassischen HID-Setup erzielen kannst. Obwohl ein LED-System Dich wahrscheinlich mehr als ein HID-System kosten wird, sind die Betriebskosten bedeutend niedriger. Tatsächlich hat der Anbau von autoflowering Sorten mit LED-Lampen mehrere Vorteile: Man verbraucht erheblich weniger Energie als mit HID-Lampen, sie produzieren viel weniger Wärme und viele LED-Panele sind umgehend betriebsbereit, so dass man keine Extras wie Reflektoren benötigt, um sie in Betrieb zu nehmen.

Vorteile

• Einfach zu bedienen
• Produzieren weniger Wärme
• Sparen Energie- und Betriebskosten

Nachteile

• Teurer in der Anschaffung
• Günstige, unzuverlässige Modelle überschwemmen den Internethandel

Beim Einkauf von LED-Anbauöampen stößt man häufig auf sogenannte “Vollspektrum”-LEDs. Hierbei handelt es sich um Lampen, die für alle Wachstumsstadien von Cannabis geeignet sind, was bedeutet, dass man sie von dem Moment an verwenden kann, an dem man seine autoflowering Sorte anpflanzt, bis zum Ende, wenn es Zeit für die Ernte ist.

Andere LED-Lampen verfügen über einen Schalter, mit dem man das Spektrum vom vegetativen Stadium auf Blütezeit umschalten kann. Auch wenn Du autoflowering Sorten anbaust, solltest Du die Blüteinstellung aktivieren, sobald die Pflanzen in diese Phase eintreten.

TEIL 3: AUTOFLOWERING CANNABIS IM FREIEN ANBAUEN

In diesem Artikel haben wir uns bisher darauf konzentriert, wie man autoflowering Sorten im Grow Room mit Anbaulampen aufzieht. Angesichts ihrer oftmals kompakten Größe ist es keine Überraschung, dass autoflowering Sorten bei Indoor-Growern beliebt sind. Im Gegensatz zu einigen photoperiodischen Sorten können sich autoflowering Pflanzen leicht in kleine Zelt, Schränke usw. quetschen.

Aber autoflowering Cannabis eignet sich nicht nur für den Anbau im Grow Room. Er kann auch im Freien mit großem Erfolg angebaut werden.

Da sich autoflowering Sorten nicht auf das natürliche Tageslicht verlassen, um in die Blüte einzutreten, kann man sie jederzeit im Freien anpflanzen (je nachdem, wie das Wetter ist). Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, kannst Du sie nach draußen stellen. Genau wie im Grow Room auch, werden sie nach 3–4 Wochen Wachstum anfangen zu blühen, so dass Du sie in super kurzen 60–70 Tagen ernten kannst. Da sie so schnell wachsen und Erträge liefern, kannst Du im Freien mehrere Ernten pro Jahr oder sogar pro Saison erzielen! Wenn Du Deinen Anbau richtig planst, kannst Du fast das ganze Jahr über Cannabis ernten.

Der andere Vorteil des Anbaus von autoflowering Sorten im Freien ist ihre diskrete Größe und Robustheit. Heimliche Grower werden sich freuen, wie wenig Pflege diese Damen benötigen. Im Gegensatz zu einem 3-Meter-Sativa-Monster, das auffällt wie ein bunter Hund, bleiben Autoflowers in der umgebenden Vegetation verborgen und werden seltener entdeckt. Außerdem kann das schnellere Wachstum von Autoflowers die Wahrscheinlichkeit einer unbeabsichtigten Entdeckung verringern; insbesondere im Vergleich zu einer Pflanze, deren Lebenszyklus viele Monate dauert.

Selbst mit leistungsfähigen, modernen Anbaulampen gibt es nichts, was Sonnenlicht in Bezug auf den Anbau von großartigem Gras gleichkommt. Neben den hohen Erträgen sollen die UV-Strahlen der Sonne auch der THC-Produktion zugute kommen, so dass Du mit autoflowering Sorten im Freien besonders starkes Cannabis genießen kannst!

Allzeit einen grünen Daumen!