Eine Kurzübersicht zu NORML - und wie sie die Cannabisreform geprägt hat
Published :
Jan 18, 2018
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News über Marihuana
Die NORML hat das Gesicht der Cannabisdebatte verändert. Durch das Beharren darauf, dass Cannabisnutzer als Konsumenten anstatt Kriminelle behandelt werden, hat dieses Gefüge die öffentliche Meinung über Cannabis radikal verändert und geholfen, in Kalifornien und weltweit die Legalisierung einzuführen.
NORML, NICHT NUR EIN TOLLES AKRONYM
Es gibt keine andere Interessenvertretung, die die Cannabisnutzung und -legalisierung so verfochten hat wie NORML. Sie ist mit über 150 Ortsverbänden in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt an Orten wie Irland, England und Australien die am mannigfaltigsten repräsentierte Cannabisreformgruppe auf der Welt.
Die National Organization for the Reform of Marijuana Laws (NORML) wurde 1970 in den Vereinigten Staaten mit der Mission gegründet, die öffentliche Meinung über die Legalisierung des verantwortungsvollen Konsums von Marihuana durch Erwachsene hinreichend zu beeinflussen. Mit vielen kreativen Methoden und cleveren rechtlichen Rangeleien hat NORML sich seither der Prohibition im Namen des gewöhnlichen Cannabiskonsumenten entgegengesetzt. Sie verteidigt Individuen, die von überholten Prohibitionsgesetzen verfolgt werden und unterstützt Anfechtungen der Gesetze.
Heute ist NORML an einer Reihe von verschiedenen Pro-Cannabisfronten aktiv. Sie bietet eine gut fundierte und unschätzbare Informationsquelle, sie nimmt Einfluss auf Staats- sowie Bundesgesetzgeber und unterstützt ein internationales Netzwerk von Fürsprechern. Vom Hauptbüro in New York aus koordiniert NORML Foren, veranstaltet Konferenzen und führt gezielte sowie relevante Forschung durch.
NORML war von Beginn an maßgeblich an den Siegen der Cannabislegalisierung beteiligt. Von den ursprünglichen Entkriminalisierungstriumphen der 70er bis hin zur Anführung aktueller Kampagnen, war NORML der Formulierung des Modells für die moderne Legalisierungsplattform sehr dienlich. Diese unermüdlichen Bemühungen führen langsam aber sicher in eine Ära von legalem Cannabis in den Vereinigten Staaten und weltweit.
DER ANFANG
NORML wurde während der turbulenten sozialen Veränderungen der späten 60er und frühen 70er Jahre gegründet. Keith Stroup gründete NORML als eine legitime Stimme für und über Cannabis, Cannabisnutzung und Cannabiskonsumenten. Inspiriert von den von Ralph Nader organisierten Konsumentenkampagnen, setzte sich NORML für eine Normalisierung der Behandlung von Cannabiskonsumenten ein.
Diese neuartige und revolutionäre Herangehensweise an die Debatte über Cannabis sicherte der Organisation einen Zuschuss der Playboy Foundation. Die frühe finanzielle Unterstützung des kürzlich verstorbenen Hugh Hefners garantierten die Langlebigkeit der Organisation. Sie wurde bald zur Spitze der Lobby-Bewegung für Cannabis in den Vereinigten Staaten und bekämpfte den berüchtigten Controlled Substance Act, der Cannabis als Schedule 1 Droge listet. 1972 wurde eine Präsidentschaftskommission gegründet, um den möglichen Rechtsstatus von Cannabis zu prüfen.
Die vielen rechtlichen Coups während der Folgejahre haben die Grundlage für aktuelle Legalisierungssysteme gelegt. Keine andere Organisation ist mit so viel Wissen und Informationen, Unterstützung durch die Gemeinschaft und rechtlicher Erfahrung gewappnet. Sie ist die Gruppe, die die Medien kontaktieren, wenn sie aktuelle Informationen über Cannabis benötigen.
ERFOLGE
In den Jahrzehnten, die zu der sich anbahnenden globalen Entkriminalisierung von Cannabis geführt haben, gab es zahlreiche Erfolge. Es würde eine Stunde Schnell-Scrollen erfordern, um die Liste durchzusehen. Lobbyisten, die bei NORML als Praktikanten arbeiten, führen danach ihre eigenen erfolgreichen Initiativen durch. Dies führt zu einer kumulativen, schneeballartigen Wirkung.
Ganz zu Beginn war NORML am ersten Fall von Entkriminalisierung für die medizinische Anwendung maßgeblich beteiligt. 1976 verklagten sie die Regierung der Vereinigten Staaten im Namen des Glaukompatienten Robert Randall. Als Konsequenz wurde der in Washington DC wohnhafte Randall der erste Patient, der Cannabis für medizinische Zwecke verwenden durfte.
Während der 80er und 90er war NORML ein zentrales Organ bei der Abstimmung über die Entkriminialisierung in Kalifornien. Ihre Beteiligung ist das Herzstück der Legalisierungsbewegung. Mit durchschlagendem Erfolg in Kalifornien, sind sie bis zum heutigen Tag auch in jedem anderen Bundesstaat, in dem für eine Reform gekämpft wird, eine einflussreiche Stimme.
DIE MISSION VON NORML
NORML definiert ihre Mission als einen Kampf für die verantwortungsbewusste Nutzung von Cannabis durch Erwachsene. Das bedeutet:
• Ausschließlich Konsum durch Erwachsene. Cannabis sollte nur auf Erwachsene beschränkt sein. Es sollte niemals von Kindern konsumiert oder an sie verkauft werden.
• Kein Fahren. Verantwortungsbewusster Cannabiskonsum bedeutet, unter dem Einfluss von Cannabis nicht zu fahren und keine schweren Maschinen zu bedienen.
• Set & Setting. NORML legt besonderen Wert darauf, dass der Cannabiskonsum in Bezug auf Zeit, Ort und Stimmung angemessen sein sollte.
• Missbrauch widerstehen. Verantwortungsbewusster Cannabiskonsum bedeutet, zu verhindern, dass übermäßiger Konsum einem produktiven und gesunden Leben in die Quere kommt. Missbrauch bedeutet Schaden und jeglicher Cannabiskonsum, der negative Auswirkungen hat, ist nicht verantwortungsbewusst.
• Die Rechte von anderen respektieren. Konsumenten müssen sich an ähnliche Vorgaben wie Tabakraucher halten, was die persönlichen Rechte von anderen betrifft.
IMMER WEITER
Viele Individuen und Organisationen weltweit sind an der Entkriminalisierung von Cannabis beteiligt. NORML ist größtenteils dafür verantwortlich, wie Regierungen, die Medien und der durchschnittliche Wähler die Cannabisdebatte sehen. Sie ist über die Jahre hinweg eine geduldige und vernünftige Stimme, die allmählich die Hysterie um Cannabis nichtig werden lässt. Sie führt immer noch Kampagnen an, ficht die aktuelle Gesetzgebung an und stellt für Tausende eine Rechtsberatung zur Verfügung.
Cannabisnutzer sind auch Konsumenten und verdienen es, dass ihre Rechte als solche geschützt werden. Sie sollten Zugang zu einer legalen und sicheren Cannabisversorgung für den eigenen verantwortungsbewussten Konsum als Erwachsene haben. Den Cannabisnutzer als einen Konsumenten und nicht als einen Kriminellen zu sehen, hat die Cannabisdebatte auf besondere Weise neu ausgerichtet.
Cannabis ist ein großes, großes, großes Geschäft. Irgendwann wird es kaum noch ein Land geben, das nicht der Verlockung erliegen wird, Hunderte Millionen Dollar Steuereinnahmen zu erzielen. In naher Zukunft ist es wahrscheinlich, dass NORML, anstatt Kämpfe gegen die Prohibition auszufechten, der Legalisierungsberater für Regierungen wird, die bald im Sturzflug eine rechtliche Cannabisreform durchführen werden.