Welchen Einfluss hat Cannabis auf die Motivation?

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Welchen Einfluss hat Cannabis auf die Motivation?

Cannabis wurde als eine Substanz dargestellt, die zu Faulheit führt, wobei die Massenmedien dieses Image kultiviert haben. Aber auch viele berühmte Leistungsträger nutzen das Kraut. Also, was macht Cannabis wirklich mit Deiner Motivation?

Die Sicht der Gesellschaft auf Cannabis verändert sich. Das überkommene stereotype Bild des Kiffers, wie es in zahllosen Filmen und Medienveröffentlichungen dargestellt wird, war der ans Sofa gefesselte Hippie. Dieses archetypische Bild steht für Faulheit, Sucht sowie einen ungesunden und unausgewogenen Lebensstil.

Ob wahr oder nicht, dieses Bild wurde zu einem verbreiteten und allgemein geteilten Urteil. Jetzt, da Cannabis alltäglicher wird und in vielen Gegenden gesetzlich akzeptiert ist, ändert sich diese Sichtweise. Die Frage bleibt jedoch bestehen: Reduziert Cannabis die Motivation?

Es sind mehrere Studien durchgeführt worden, die sich mit dieser Frage beschäftigen, doch gibt es keine definitive Antwort. Schließlich ist es ziemlich schwierig, etwas zu quantifizieren, das im Wesentlichen so subjektiv ist.

Wenn es um die Persönlichkeitsmerkmale und -neigungen geht, die Faulheit und Motivation bestimmen, betreten wir Gebiete, die sicherlich schwer zu analysieren sind. Studien, die sich darauf konzentrieren, wie sich der Cannabiskonsum auf das Belohnungszentrum im Gehirn auswirkt, könnten jedoch ein klareres Bild liefern.

WAS IST MOTIVATION?

Motivation ist im Wesentlichen die Bereitschaft eines Individuums zu handeln und sich auf die Erledigung kurzfristiger Aufgaben und die Verwirklichung langfristiger Träume zu konzentrieren. Motivation ist der Schlüssel, wenn es darum geht sich den fortwährenden Herausforderungen zu stellen, die einen Menschen von seinen angestrebten Ziel trennen.

Wenn Du Dich unmotiviert fühlt, hast Du vielleicht Deine Ziele aus den Augen verloren oder zeigst Anzeichen von Antriebslosigkeit und vielleicht sogar Traurigkeit und Depression. Doch wenn ein Mensch motiviert ist, wird er Antrieb, Eifer und Leidenschaft für seine Ziele und seine Zukunft an den Tag legen.

Obwohl die Motivation teilweise von der jeweiligen Persönlichkeit bestimmt sein mag, beginnt alles chemisch im Gehirn. Der Neurotransmitter Dopamin, der für die Regulierung des Belohnungs- und Lustzentrums im Gehirn verantwortlich ist, spielt eine große Rolle bei der Motivation.

Diese Chemikalie ist stark an emotionalen Reaktionen beteiligt und ermöglicht uns, Belohnungen zu visualisieren und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sie zu erreichen.

Dopamin wird freigesetzt, wenn wir uns an Handlungen beteiligen, die unser Überleben als Mensch sichern. Jedes Mal, wenn wir etwas essen oder Geschlechtsverkehr haben, gibt das Gehirn Dopamin als Belohnung für dieses Verhalten ab, um uns zu ermutigen, es immer wieder zu tun, weil wir es als angenehmes Verhalten betrachten.

CANNABIS UND DOPAMIN

Was aber hat all dieses Gerede über Dopamin mit der Frage zu tun, ob Cannabis die Motivation beeinflusst? Nun, neben Sex, Essen und einer breiten Palette von Betäubungsmitteln setzt auch Cannabis Dopamin frei. Dies bedeutet, dass es höchstwahrscheinlich eine Auswirkung auf die Motivation besitzt.

Wenn ein Mensch Cannabis raucht, nimmt er verschiedene Cannabinoide in seine Blutbahn auf, die mit Rezeptoren im Endocannabinoid-System interagieren.

Von besonderem Interesse ist das psychoaktive Cannabinoid THC, das das Cannabis-High initiiert. THC bindet an den CB1-Rezeptor im Gehirn, was zu einem Anstieg des Dopaminspiegels führt. Nutzer berichten, dass dieser Effekt nach der Einnahme von THC etwa zwei Stunden lang anhält. Wenn dies jedoch über lange Zeiträume hinweg wiederholt wird, können langfristige Veränderungen im Belohnungszentrum des Gehirns die Folge sein.

Was also bedeutet diese chemische Interaktion für die Motivation?

Welchen Einfluss hat Cannabis auf die Motivation?

WIRKT CANNABIS DEMOTIVIEREND?

Da THC einen kurzen Anstieg des Dopaminspiegels verursacht, scheint es eine vernünftige Annahme zu sein, dass das Kraut die Motivation stimuliert; langfristig kann es diesen Effekt jedoch nicht aufrechterhalten. Eine Überlegung besagt, dass THC Nutzern sofortige Befriedigung bietet. Wenn alles, was man braucht, um einen Dopaminschub zu bekommen, darin besteht, auf dem Sofa zu sitzen und einen Joint zu rauchen, dann sehen manche Nutzer vielleicht nicht die Notwendigkeit, sich auf den Weg zu machen und etwas Großes zu erreichen, um glücklich zu sein.

Von diesen Hypothesen abgesehen, führte man auch einige Untersuchungen über die Motivationsstufen bei Cannabiskonsumenten durch.

In den 1970er Jahren, als das Stigma um Cannabis noch immer weit verbreitet war, entwickelten Forscher einen Begriff, der den mit dem Cannabiskonsum verbundenen Antriebsverlust bezeichnen sollte: "amotivationales Syndrom". Neuere Analysen aus dem Jahr 1995 haben jedoch ergeben, dass Cannabisraucher mit geringer Motivation tatsächlich mit Depressionen zu kämpfen haben, anstatt an dem "amotivationalen Syndrom" zu leiden.

Eine andere Möglichkeit, wie Cannabis die Motivation reduzieren könnte, ist die potentielle Veränderung der Dopaminproduktion. Eine 2014 in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit berichtet, dass Cannabis mit einer verminderten Kapazität der Dopaminsynthese assoziiert ist, was bedeutet, dass eine länger andauernde Nutzung den Dopaminspiegel senken und zu mangelnder Motivation und möglicherweise langfristigen Gedächtnisproblemen führen kann.

DAS GEGENARGUMENT

Die wissenschaftliche Forschung zeigt, dass es möglich ist, dass Cannabis die Motivation verringert. Da die Forschung jedoch sehr begrenzt ist und viele Variablen berücksichtigt werden müssen, wäre es auch fair, anekdotische Einzelberichte zu betrachten.

Nur weil ein Mensch Cannabis raucht, ist er nicht automatisch weniger motiviert. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele: Viele Prominente, Sportler und Leistungsträger entscheiden sich dafür Cannabis zu rauchen und dies unter Aufrechterhaltung einer extrem hohen Arbeitsleistung.

Wenn es um Cannabis und Motivation geht, spielt auch die Persönlichkeit eine große Rolle. Manche Menschen sind mehr darauf ausgerichtet ständig auf Erfolg aus zu sein und entwickeln ein unaufhörliches Gespür für ihre angeborene Motivationsfähigkeit. Andere dagegen ziehen es vor das Leben langsamer anzugehen und ihre Erfüllung in den einfachen Dingen des Lebens zu finden.

WELCHE SORTEN SOLLTE MAN WÄHLEN

Die Mehrheit der Cannabisraucher wird mit den unterschiedlichen Wirkungen verschiedener Cannabissorten vertraut sein. Es ist bekannt, dass Indica-Sorten ein entspannendes und beruhigendes Körper-High auslösen, das den Nutzer breit und ruhig macht. Sativa-Sorten hingegen sind berühmt für das zerebrale und energetische High, das sie auslösen. Auf der Suche nach einem Schub an Kreativität, Fokus und Aufmerksamkeit sind Sativa-Sorten definitiv die erste Wahl.

Cannabis kann bei längerer Anwendung zwar die Domaninproduktion reduzieren, doch wenn es auf ausgewogene und gesunde Weise angewendet wird, kann der kurzfristige Dopaminschub, den es bietet, bei einigen Nutzern zu einem Anstieg der Motivation führen.