Was Du über Nährstoffbrand bei Cannabis wissen musst
Published :
Sep 8, 2017
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Cannabisanbau
Wenn man Cannabis anbaut, ist Nährstoffbrand eines der am häufigsten auftretenden Problemen. Insbesondere neue Cannabisanbauer, die nicht wissen, dass "weniger mehr ist", tendieren dazu, ihre Pflanzen zu überdüngen, was zu Nährstoffbrand und anderen Anbauproblemen führt. Lerne mehr über Nährstoffbrand bei Cannabis und wie Du ihn vermeidest.
Nährstoffbrand ist normalerweise das erste Symptom, das auftritt, nachdem Du Deinen Cannabispflanzen zu viele Nährstoffe verabreicht hast. Als Resultat eines Übermaßes an Nährstoffen, die die Pflanze nicht nutzen kann, fangen die Spitzen der Blätter an, gelb oder braun zu werden. Wenn der Nährstoffbrand nicht angegangen wurde und weiter fortschreitet, werden die Spitzen der Blätter brüchig, trocken und verdreht, was der Pflanze eine "verbrannte" Erscheinung verleiht – daher der Name.
Obwohl Du die Blätter, die Anzeichen eines Nährstoffbrands zeigen, nicht "reparieren" kannst, solltest Du definitiv das Problem schnellstmöglich zum Erliegen bringen, um weitere Probleme zu verhindern, die Deine Pflanzen bedrohen könnten.
WANN TRITT NÄHRSTOFFBRAND AUF?
Obwohl er selten bei rein biologischen Cannabisanbauten auftaucht, kann Nährstoffbrand auftreten, wenn Grower ihren Pflanzen große Mengen von mineralischen Düngern verabreichen. Der Unterschied von auf Mineralien basierenden Nährstoffen, den geläufigsten Cannabisnährstoffen, und organischem Anbau ist, dass Erstere im Grunde direkt aus der Flasche für die Pflanze leicht verfügbar sind. Das hat zur Folge, dass es leichter ist, die Pflanzen mit mehr Nährstoffen zu versorgen als sie vertragen können.
Die Verwendung moderner, hochkonzentrierter Cannabisnährstoffe ist jedoch nicht die einzige Ursache von Nährstoffbrand. Manche kommerziell erhältlichen Pflanzenerden enthalten sehr hohe Nährstoffwerte, weshalb sie ungeeignet für Sämlinge sind. Sämlinge reagieren besonders empfindlich auf hohe Nährstoffwerte und nehmen Erde, die zu voll davon ist, nicht gut an.
Du solltest wissen, dass es kein Patentrezept gibt, wenn es um die Bestimmung der optimalen Nährstoffwerte für Deine Pflanzen geht. Manche Sorten mögen eine bestimmte Menge von Cannabisnährstoffen gut aufnehmen, während eine andere Sorten (und möglicherweise sogar eine andere Pflanze derselben Sorte!) Anzeichen von Nährstoffbrand zeigen könnte.
Ein Übermaß an Nährstoffen wird normalerweise die klassischen Zeichen von verfärbten Blattspitzen bewirkten, aber Nährstoffbrand zeigt sich häufig zusammen mit einer Stickstoffvergiftung, was dazu führt, dass die Blätter der Pflanzen sich nach unten "krallen".
WIE BEDENKLICH IST NÄHRSTOFFBRAND BEI CANNABIS FÜR DEINE PFLANZEN?
Ein leichter Fall von Nährstoffbrand muss keinen Grund zur Besorgnis sein. Wenn Du ihn früh genug erkennst und angehst, wird der Schaden für Deine Pflanzen und die anschließende Ernte minimal sein. Ein schwerer Fall von Nährstoffbrand wird allerdings dazu führen, dass Deine Pflanzen erheblich Blattmasse verlieren, was sich ernsthaft auf das Wachstum Deiner Pflanzen und den Erfolg Deiner Ernte auswirkt. Ein Übermaß an Nährstoffen, die nicht "herausgespült" werden, kann außerdem dazu führen, dass Deine Blüten einen unangenehmen, chemischen Geschmack beibehalten.
NÄHRSTOFFBRAND WÄHREND DER BLÜTE
Wenn sich Deine Pflanze noch immer in der vegetativen Wachstumsphase befindet und Nährstoffbrand auftritt, kann sie den Schaden leicht wettmachen, indem sie einfach woanders Blätter wachsen lässt. Ja, es mag nicht hübsch aussehen, aber es sollte keine große Sache sein, solange Du frühzeitig reagierst und das ganze Problem löst.
Doch in der Blütephase stecken Cannabispflanzen all ihre Energie in die Buds, anstatt Blätter und Stiele wachsen zu lassen. Darum ist die Blütephase auch die kritischste Phase des Anbaus. Obwohl ein leichter Fall von Nährstoffbrand während der Blüte vertretbar sein mag, kann die Pflanze sich von einem schweren Fall, bei dem sich enorme Mengen von Blättern verfärben, nicht erholen. Wenn Du Pflanzen in der Blütephase Nährstoffe gibst, solltest Du daher besonders vorsichtig sein. Falls Du das Risiko niedrig halten willst, solltest Du immer mit weniger als der empfohlenen Dosierung des bestimmten Nährstofftyps beginnen, den Du verwendest.
WAS KANN MAN GEGEN NÄHRSTOFFBRAND TUN?
Mit Ausnahme der Gefahr einer Überdüngung Deiner Pflanzen in der Sämlingsphase mit stark gedüngter Pflanzenerde, tritt Nährstoffbrand am häufigsten auf, wenn Du Deine Pflanzen zu viele Nährstoffe verabreichst. Die erste Sache, die Du tun solltest, ist dafür zu sorgen, dass Du Deinen Pflanzen die je nach Wachstumsphase korrekte Art von Nährstoffen gibst.
Was Cannabis anbelangt, sind Nährstoffe normalerweise in verschiedenen Rezepturen verfügbar, die auf jeden speziellen Abschnitt des Wachstumszyklus ausgerichtet sind. Achte darauf, in jeder Phase den richtigen Nährstofftyp zu verabreichen. Hierbei zu versagen, könnte Nährstoffbrand zur Folge haben.
Du solltest wissen, dass viele Hersteller von kommerziellen Cannabisnährstoffen es bei ihren empfohlenen Dosierungen stark übertreiben. Schließlich machen diese Firmen Geld, wenn Du ihre Produkte nutzt. Die meiste Zeit sind diese "Empfehlungen" weit von dem entfernt, was wirklich ideal für Deine Pflanzen ist. Es ist eine gute Idee, mit der Hälfte der empfohlenen Dosierung zu starten und nur später mehr zu geben, wenn Deine Pflanzen Anzeichen von Mangel zeigen.
SPÜLEN
Die erste Sache, die Du unternehmen solltest, nachdem Du Zeichen von Nährstoffbrand auf Erde oder Kokos gesichtet hast, ist Deine Pflanzen mit einfachem, pH-reguliertem Wasser zu spülen. Spülen heißt, dass Du Deine Pflanzen mit reichlichen Mengen von pH-optimiertem Wasser gießt, nur um jegliche überschüssige Mineralien und Salze zu beseitigen ("herauszuspülen"), die Deine Pflanzen schädigen oder die an der Blütenqualität herumpfuschen. Meistens genügt das schon. Hat Deine Pflanze die verbliebenen Nährstoffe aufgebraucht und sich erholt, wirst Du wissen, dass sie es überstanden hat, da das neue Wachstum gesund aussehen wird.
Wenn Du hydroponisch anbaust und Anzeichen von Nährstoffbrand ausmachst, solltest Du die Nährstoffwerte in Deinem Wasserspeicher reduzieren. Du kannst entweder Deinem Speicher mehr normales, pH-reguliertes Wasser hinzufügen, um die Nährstofflösung Deines Systems komplett zu verdünnen, oder einfach die Nährstoffmengen reduzieren. Falls Du hydroponisch anbaust, brauchst Du ein TDS-Messgerät, das Dich über die korrekten Nährstoffwerte in Deiner Lösung informiert. Solltest Du, warum auch immer, kein TDS-Messgerät zur Hand haben, kannst Du etwa die Hälfte an Nährstoffen, die Du zuvor verwendet hast, als schnelle Notfallmaßnahme einsetzen.
Ein Nährstoffbrand kann jedem Grower passieren. Glücklicherweise muss Dir das keine großen Kopfschmerzen bereiten, wenn Du weißt, wie Du die Anzeichen erkennen und das Problem rasch lösen kannst.