Biologische Methoden der Schädlingsbekämpfung für Cannabispflanzen

Published :
Categories : Andere Fächer

Biologische Methoden der Schädlingsbekämpfung für Cannabispflanzen

Die biologische Schädlingsbekämpfung umfasst Methoden wie Blattsprays, Raubinsekten und den Einsatz von Begleitpflanzen, um Cannabispflanzen gegen Schadinsekten zu schützen.

Cannabis hat sich als eine hochwirksame Kräutermedizin erwiesen, so dass es ziemlich kontraintuitiv erscheint, diese Heilpflanze mit chemischen Pestiziden zu behandeln, die für die menschliche Gesundheit schädlich sind. Zudem verbleiben diese Chemikalien nicht in ihren Zielzonen; Elemente wie Wind und Wasser tragen diese schädlichen Verbindungen in die Umwelt, wo sie wichtige Insektenpopulationen ernsthaft schädigen können.

Erfreulicherweise wächst das Bewusstsein über die negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes, während gleichzeitig der Einsatz biologischer und ökologischer Methoden des Cannabisanbaus zunimmt. Biologisch ausgerichtete Grower haben synergetische und umweltorientierte Methoden entwickelt, um Schädlinge zu bekämpfen, ohne die Umwelt zu schädigen und ihr geliebtes Kraut mit Chemikalien zu kontaminieren.

WAS IST BIOLOGISCHE SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNG?

Biologische Schädlingsbekämpfung ist ein Sammelbegriff, der verschiedene Arten des Umgangs mit den Plagen umfasst, die Cannabispflanzen betreffen können – ohne den Einsatz synthetischer Chemikalien. Diese Denkrichtung verwendet Werkzeuge wie Raubinsekten und Pflanzenextrakte, um Schädlinge zu eliminieren, die ansonsten die Erträge reduzieren und die Pflanzenvitalität schädigen würden.

Die biologische Schädlingsbekämpfung hat einige ernstzunehmende Vorteile gegenüber herkömmlichen Anbaumethoden, die Pestizide einsetzen. Biologische Bekämpfungsmittel verursachen keine Schäden an den Pflanzen und hinterlassen keine gefährlichen Rückstände. Darüber hinaus entwickeln die Schädlinge im Laufe der Zeit keine Resistenzen, weil ihre natürlichen Feinde eingesetzt werden, um ihnen entgegenzuwirken. Tatsächlich weisen biologische Mittel einen breiteren Anwendungsbereich als Pestizide auf und können in Situationen eingesetzt werden, in denen Pestizide nicht geeignet sind, wie z. B. bei Begleitpflanzen, für die keine spezifischen synthetischen Pestizide verfügbar sind.

RÄUBERISCHE NEMATODEN

Besonders problematisch für den Cannabisanbauer sind Nematoden, obwohl nicht alle Nematoden den Cannabispflanzen feindlich gesonnen sind. Diese mikroskopisch kleinen Organismen sind für das bloße Auge nicht sichtbar, so dass auf ihre Anwesenheit normalerweise nur indirekt geschlossen werden kann, wenn an den Pflanzen bereits bestimmte Symptome festzustellen sind. Nematoden sind beeindruckend alte Wesen, die seit etwa einer Milliarde Jahren auf der Erde existieren, weshalb diese vielzelligen Tiere zu einer der ältesten und vielfältigsten Lebensformen auf dem Planeten zählen.

Unter den Nematoden sind es die pflanzenparasitisch lebenden Arten, die Growern Probleme bereiten. Diese kleinen Viecher bereiten ihr Mittagsmahl aus verschiedenen Teilen der Cannabispflanze, einschließlich der Blätter, Stängel und Wurzeln. Da die Wurzeln der Pflanze für die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser unerlässlich sind, sind Schäden an ihnen einfach eine Katastrophe. Es heißt, dass von den 25.000 bekannten Nematodenarten erstaunliche 50% auf Pflanzen, Insekten und anderen Tieren parasitieren.

Zum Glück ist der Boden unter unseren Füßen auch von mikroskopisch kleinen Verbündeten durchsetzt: Räuberische Nematoden patrouillieren auf der Suche nach Nahrung in der Rhizosphäre. Ihr Speiseplan setzt sich aus aus den Larven einer Vielzahl kleiner Lebewesen wie Rüsselkäfern, Japankäfern, Termiten, Blattkäfern und Pilzmücken zusammen. Allerdings haben sie ebenso Appetit auf parasitäre Nematoden, was bedeutet, dass sie im Bodenkampf als Mikroverteidigungskraft eingesetzt werden können. Räuberische Nematoden können im Frühstadium auf den Boden aufgebracht werden, um zu verhindern, dass es überhaupt erst eine Invasion pflanzenparasitärer Nematoden gibt.

Ebenso können räuberische Nematoden dem Boden hinzugefügt werden, wenn die Anzeichen eines Angriffs vorliegen. Solche Anzeichen dafür, dass pflanzenparasitische Nematoden an Deinen Pflanzen fressen, sind Wurzelschäden, übermäßige Wurzelverzweigung und Wachstumsstörungen in den Wurzelsystemen. Zu den oberirdische Zeichen gehören eine verringerte Gesundheit der gesamten Pflanze sowie welkendes und vergilbendes Laub.

RAUBMILBEN

Raubmilben dienen als weiterer mikroskopischer Verbündeter, wenn es darum geht andere schädliche Milbenarten abzuwehren. Einer der verheerendsten Schädlinge auf Cannabispflanzen sind Spinnmilben, kleine Lebensformen, die den Saft aus den Pflanzen saugen und ein fleckiges Aussehen verursachen. Es gibt mehrere Arten von Saft in den Pflanzen und alle transportieren lebenswichtige Nährstoffe in verschiedene Teilen der Pflanzen. Jede Gefahr für diese lebensspendende Flüssigkeit bedroht unmittelbar die Gesundheit der gesamten Pflanze.

Anzeichen eines Spinnmilbenbefalls sind bleiche Flecken auf der Blattoberseite, sichtbare Milben und deren Eier auf der Blattunterseite, feines Seidengewebe an Pflanzen, trockene Blätter und sogar das Absterben von Pflanzen.

Ein Spinnmilbenbefall zu beseitigen ist keine ganz so einfache Aufgabe. Sie vermehren sich extrem schnell, haben einen großen Appetit und sind gegen viele Gegenmaßnahmen resistent. Der Einsatz von Raubmilben ist ein wirksames biologisches und natürliches Mittel zur Bekämpfung von Spinnenmilben.

Die am häufigsten gegen Spinnmilben eingesetzte Raubmilbe ist Phytoseiulus persimilis, die sich als besonders wirksam erweist, da sie sich ausschließlich von Spinnmilben ernährt. Diese leuchtend roten, nützlichen Milben können in Flaschen bestellt und direkt auf den Pflanzen ausgesetzt werden, wo sie umgehend mit der Säuberung beginnen.

Biologische Methoden der Schädlingsbekämpfung für Cannabispflanzen

PARASITÄRE WESPEN

Parasitäre Wespen sind eine weitere hochwirksame Form der biologischen Schädlingsbekämpfung, da sie dazu beitragen den Bedarf an chemischen Pestiziden zu reduzieren oder deren Einsatz ganz überflüssig machen können. Diese Wespen jagen und töten Blattläuse, einen der größten Cannabisschädlinge, den es gibt.

Blattläuse sind Weichkörperinsekten mit langen, dünnen Beinen und Antennen. Sie sind ihrer Natur nach winzig und variieren in der Größe zwischen einem und zwei Milimetern, wodurch sie schwer zu erkennen sind. Blattläuse ernähren sich ebenfalls vom Pflanzensaft, indem sie Pflanzengewebe mit den Schneidewerkzeugen an ihren Mündern durchtrennen. Ein Blattlausbefall kann die Pflanzen stark belasten, was zum Welken und Einrollen der Blätter sowie zu Vergilben und Tod junger Pflanzen führt. Diese Viecher treten meist in Kolonien auf, die um Stängel, Blätter und Blüten gruppiert sind.

Parasitäre Wespen freizulassen, wenn eine Blattlausinvasion vorliegt, wird dazu beitragen, die Anzahl der Schädlinge zu kontrollieren und den Schaden zu reduzieren, den sie abrichten. Diese Wespen sind ebenso intelligente wie brutale Räuber. Um ihre Beute zu finden, haben sie gelernt die von Blattläusen betroffenen Pflanzen anhand der beschriebenen Symptome zu erkennen. Sobald sie die Schädlinge entdeckt haben, legen sie ihre Eier in ihnen ab. Diese Eier wachsen schließlich zu Larven heran, die sich von ihren Wirten ernähren.

BEGLEITPFLANZEN

Das Anpflanzen von Begleitpflanzen ist eine biologische Bekämpfungsmethode, die genau das bedeutet, was ihr Name besagt: Indem Du verschiedene Arten nahe beieinander pflanzt, können diese auf verschiedene Art voneinander profitieren. Die Beipflanzung, wie man diese Methode ebenfalls nennt, ist eine ganzheitliche Methode des Gartenbaus, die die Artenvielfalt eines Gartens steigert, die Bodengesundheit verbessert, höhere Erträge bringt und Schädlinge bekämpft. Ebenso trägt dieses Vorgehen dazu bei die Vielfalt erwünschter Insekten zu erhöhen, während die Anzahl der Parasiten verringert wird, die in einem Garten anzutreffen sind.

Die Beipflanzung bietet nicht nur Schutz vor bestimmten Schädlingen, sie schafft auch eine Polykultur, die lohnende Erträge von essbaren Pflanzenarten produziert, die in der Küche verwendet werden können. Pflanzen wie Basilikum können in unmittelbarer Nähe zu Cannabispflanzen angepflanzt werden, um Schädlinge wie Blattläuse, Spargelkäfer, Mücken und Mottenläuse abzuhalten. Das süße Aroma des Basilikums reicht aus, um die Herden von Eindringlingen abzuwehren, und wenn die Zeit reif ist, kann die Pflanze selbst geerntet werden, um daraus ein köstliches Pesto zuzubereiten.

Dill ist eine weitere optimale Wahl. Diese herrlich riechende Pflanze zieht nützliche Insekten wie Honigbienen und Schwebfliegen an und zieht auch einen Großteil der Raupen auf sich, da diese angeblich Dill dem Cannabis vorziehen. Ebenso stößt Dill Blattläuse, Kohlraupen und Lederwanzen ab.

Auch Kamille stellt eine fantastische Option dar. Dieses Kraut wehrt Mücken und Fliegen ab und zieht gleichzeitig Honigbienen an. Die Blüten können geerntet werden, um daraus einen entspannenden Tee zu brauen, der gut zu einem Joint passt.

BLATTSPRAYS

Wenn man an Pestizide denkt, fällt einem wahrscheinlich das Bild eines Menschen mit einer Maske ein, der Pflanzen mit einer Flüssigkeit besprüht. Bei dieser Methode wird eine Substanz direkt auf den Oberflächen angewendet, die von Schädlingen besiedelt sind und schnell ausgelöscht werden. Derselbe Mechanismus kann auch unter Verwendung biologischer Flüssigkeiten eingesetzt werden, die auch als Blattsprays bekannt sind.

Bei diesen Blattsprays handelt es sich im Wesentlichen um speziell zusammengestellte Flüssigkeiten, die auf bestimmte Schädlinge abgestimmt sind. Zum Beispiel wird ein Spray, der das biologische Larvizid Bacillus thuringiensis israelensis enthält, häufig verwendet, um Pilzmücken zu bekämpfen. Viele Rezepturen enthalten auch aromatische Öle wie Zimt, Neem, Pfefferminz und Gewürznelke, die hervorragend geeignet sind, um Schädlinge abzuhalten.