Biologische Bekämpfung Von Cannabisschädlingen

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Biologische Bekämpfung Von Cannabisschädlingen

Um Deine Pflanzen frei von Schädlingen zu halten, steht Dir eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, wobei der biologische Weg den großen Unterschied ausmachen kann. Hier einige praktikable biologische Optionen, die jeder Hobbyanbauer von Cannabis einsetzen kann.

Schädlinge können für jeden Grower ein großes Problem darstellen, egal, ob Du Deine Cannabispflanzen nun im Haus, im Freien oder im Gewächshaus angebaust. Wenn man sie gewähren lässt, können sie Deine Pflanzen übernehmen und die Ernte zerstören. Es gibt viele Möglichkeiten, um diese Schädlinge zu bekämpfen, aber die meisten sind ihrer Natur nach synthetisch oder chemisch und deshalb möglicherweise schädlich für die Umwelt, ganz zu schweigen von den Spuren, die sie auf Deinen kostbaren Blüten hinterlassen können.

ISM – INTEGRIERTES SCHÄDLINGSMANAGEMENT

Seit den 1930er Jahren suchen Grower unentwegt nach Lösungen, um Schädlinge im Garten kontrollieren zu können. ISM, Integriertes Schädlingsmanagement, ist der Begriff, der für die Integration aller denkbaren Möglichkeiten zur Schädlingskontrolle in Deinem Pflanzbereich verwendet wird. Dazu gehören biologische, chemische und mechanische Wege, um dieses Ziel zu erreichen. Damit sind zum Beispiel Pflanzen gemeint, deren Gene modifiziert wurden oder extra entwickelte Pestizide, die eine bestimmte Spezies effizient abtöten können. Obwohl dies sehr effektive Möglichkeiten sind, um die Population eines Schädlings zu kontrollieren oder sogar vollständig auszurotten, können solche Optionen negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Endprodukt haben, so dass sie für Bio-Anbauer keine gangbaren Wege darstellen.

Durch den Einsatz biologischer Alternativen kann die Verwendung schädlicher Chemikalien unnötig werden oder sich zumindest einschränken lassen. Biologische Lösungen sind nicht nur sicherer für die Umwelt, sondern auch besser für die Gesundheit der zukünftigen Nutzer des heimischen Cannabis'. Hier kannst Du einige Optionen in Erwägung ziehen.

BEIPFLANZUNG ZUM SCHUTZ DEINER PFLANZEN

Falls Du jemals daran gedacht hast, Deinen Cannabispflanzen kleine Leibwächter an die Seite zu stellen, dann sind Begleitpflanzen die Lösung für Dich. Die Idee dahinter ist, in Deinem Pflanzbereich ein Ökosystem zu erschaffen, das Deinen Pflanzen Sicherheit vor Schädlingen bietet und sogar die Ausbreitung von Krankheiten verhindern hilft. Die Pflanzung spezifischer Pflanzenarten in der Nähe Deiner Cannabispflanzen oder sogar im selben Topf kann eine zusätzliche Barriere gegen unerwünschte Schädlinge bilden. Selbst wenn die Beipflanzung für den Innenbereich wie eine weniger geeignete Lösung aussehen mag, kann sie dennoch gut durchgeführt werden, falls man kleine und kompakt wachsende Arten verwendet.

Einen sehr starken Geruch verströmende Pflanzen sind sehr gut geeignet, um Schädlinge abzuschrecken. Arten wie Basilikum, Lavendel, Rosmarin und Salbei machen Deinen Garten, drinnen oder draußen, weniger attraktiv für Schädlinge wie Käfer, Blattläuse und Blasenfüßer. Ringelblumen sind klein, bunt und lenken von Deinen Cannabispflanzen ab; die meisten Schädlinge werden diese Blumen bevorzugen und Deine kostbare Ernte in Ruhe lassen.

BIOLOGISCHE BLATTSPRAYS

Blattsprays gehören in die Werkzeugkiste eines jeden Gärtners, entweder, um die Pflanzen befeuchten zu können oder um zu verhindern, dass Schädlinge den Garten erobern. Die meisten dieser Sprays sind ihrer Natur nach synthetisch oder chemisch, es gibt aber auch organische Alternativen.

Um zu verhindern, dass sich Schädlinge auf Deinen Cannabispflanzen häuslich niederlassen, kannst Du diese Abwehrmittel einsetzen und die Pflanzen besprühen. Ätherische Öle, die sehr aromatisch sind, funktionieren gut, um Schädlinge abzuschrecken. Öle wie Nelken-, Pfefferminz- oder Zimtöl erfüllen ihren Zweck gut und sind zudem sicher in der Anwendung, wenn sie in überschaubaren Dosen versprüht werden. Du kannst die Öle sogar Deinem Kompost hinzufügen, da die Pflanzen die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und sie innerhalb der gesamten Pflanze verteilen.

Falls sich bereits eine Population von Schädlingen in Deiner Aufzuchtanlage angesiedelt haben sollte, könnten aggressivere Maßnahmen erforderlich sein. Bei der Zusammenstellung eines organischen Blattsprays, das eine bestehende Schädlingspopulation zerstören soll, ist auf eine Sprayzusammensetzung zu achten, welche die Reproduktion der Schädlinge unterdrückt, so dass sie schließlich einfach „aussterben“ werden. Der erste Schritt besteht darin herauszufinden, mit welcher spezifischen Art von Schädlingen Du es zu tun hast, da bei jeder Spezies ein anderer Ansatz wirkt und es ganz einfach keine umfassende „Töte-Alles-Lösung“ gibt.

BT Spray allerdings kommt diesem Ziel schon sehr nahe, denn es tötet effektiv Pilze, Mücken und Larven, sowie Raupen, Würmer und Motten. Dieses Spray erhält seinen Namen durch das verwendete Bakterium Bacillus thuringiensis, das die Nahrungsaufnahme der Schädlinge hemmt, weshalb beachtet werden sollte, dass die Schädliche nicht sofort sterben, sondern erst eine gewisse Zeit nach dem Einsatz des Sprays.

Du könntest auch 9 Teile Wasser und 1 Teil Franzbranntwein mischen, um die Schädlinge mit dieser Mischung direkt einzusprühen und zwar einmal wöchentlich, bis der gewünschte Effekt eintritt. Eine weitere gute Alternative ist Spinosad, das Blattläuse, Grillen, Heuschrecken, Würmer, Spinnmilben und Weißfliegen tötet. Diese Produkte sind unschädlich für Haustiere, Menschen und Pflanzen und lassen außerdem die meisten nützlichen Insektenarten am Leben. Du willst schließlich nur die schlimmen Viecher loswerden, nicht die nützlichen.

Was alle diese Mittel angeht, ist trotzdem darauf zu achten, dass sie nicht während der Blüte Deiner Pflanzen eingesetzt werden sollten, da sie Rückstände auf Deiner Ernte hinterlassen können!

Stethorus

LASS DIE RAUBTIERE FREI!

Bei dem englischen Wort für Raubtier, „Predator“, wirst Du vielleicht an einen älteren Film mit Arnold Schwarzenegger denken, was gar nicht weit von der Wahrheit entfernt liegt, denn es geht im Grunde genommen darum, nützliche Insekten in Deinem Garten „freizulassen“, um das unerwünschten Ungeziefer zu bekämpfen. Diese Lösung ist vielleicht nicht ideal für den Innenbereich, kann dort aber ebenso funktionieren wie im Gewächshaus, wenn man es richtig anpackt.

Die erste Aufgabe besteht in der Wahl der richtigen Insekten für den Job. Nicht jedes Raubtier ist auf der ganzen Linie gleichermaßen effektiv, weil diese sich in ihrer Ernährung meist am liebsten auf ein oder zwei spezifische Arten von Schädlingen beschränken. Wenn man Stethorus punctillum, einen Käfer, der wie ein kleinerer schwarzer Marienkäfer aussieht, mit Gaeolaelaps, einem Bodenfresser, vergleicht, sieht man, dass der Stethorus sehr wirksam gegen Spinnmilben ist, während er nicht gegen Pilzmücken hilft. Gaeolaelaps wird vor allem gegen Milben weniger wirksam sein, aber er ernährt sich auch von Pilz-Mücken, ist also eher ein "Alleskönner".

Die zweite Voraussetzung ist, dass Du die Raubtiere gesund und munter zu Dir nach Hause bekommst, damit sie Ihr Hilfswerk beginnen können; tote Raubtiere fressen schließlich nichts. Stelle sicher, dass die Zeit zwischen Versand und Ankunft so kurz wie möglich ausfällt und bestelle nur bei renommierten Anbietern. Frage auch nach, ob bestimmte Voraussetzungen beachtet werden müssen, wenn Du Deine neuen Raubtiere in Deinen Garten einführst, denn jede einzelne Raubtierart könnte eine ganz spezifische Behandlung benötigen.

Wie Du siehst, stehen Dir ein paar Optionen für die biologische Schädlingsbekämpfung zur Verfügung. Es gibt allerdings nicht die eine richtige oder beste Lösung, also experimentiere und finde heraus, was in Deiner ganz persönlichen Situation am besten funktioniert!