Die Wachstumsphasen der Cannabispflanze
Published : Nov 22, 2019
Wir untersuchen die verschiedenen Wachstumsphasen von Cannabis und die Bedingungen, die Du als Anbauer während jeder dieser Phasen erfüllen musst. Lies weiter, um alles über optimale Lichtzyklen, zeitliche Abläufe und andere wichtige Infos zu erfahren.
Cannabispflanzen durchlaufen während ihres Lebenszyklus verschiedene Phasen. Wenn Du ausgezeichnetes Gras anbauen möchtest, ist es wichtig, Dich mit all diesen Phasen vertraut zu machen und zu verstehen, was dies für eine ordentliche Pflanzenpflege bedeutet. Genauso wie Du ein Baby nicht mit Steaks füttern oder als Erwachsener von Babynahrung leben würdest, haben Deine Pflanzen abhängig von ihrem Alter und ihrer Umgebung verschiedene Ansprüche an Nährstoffe und Licht.
DER WACHSTUMSZYKLUS EINER CANNABISPFLANZE
Der Wachstumszyklus einer Cannabispflanze kann in vier Hauptkategorien unterteilt werden:
• Keimphase
• Sämlingsphase
• Wachstumsphase
• Blütephase
Ein paar dieser Stadien können in noch weitere Kategorien unterteilt werden. Wir werden uns jedoch in diesem Artikel auf die breiter gefassten Phasen konzentrieren.
Hier erfährst Du, was Du über diese Phasen wissen musst, damit Du die Früchte Deiner Arbeit in Form von optimal gewachsenen Blüten ernten kannst!
KEIMPHASE
Dauer: 2–10 Tage
Licht: -/-
Lass uns annehmen, dass Du gerade erst ein paar fantastische Cannabissamen erhalten hast. Ihre Qualität kannst Du leicht feststellen, indem Du sie betastest und sie Dir genau ansiehst. Gute Samen weisen normalerweise eine hell- bis dunkelbraune Farbe auf und haben eine glänzende, poliert aussehende Schale mit einem subtilen Tigerstreifenmuster darauf. Ferner sollten sich die Samen hart anfühlen. Cannabissamen, die hellgrün oder weiß sind und sich weich anfühlen, sind noch unreif und werden wahrscheinlich nicht keimen.
Deine Cannabissamen warten nun darauf, ins Leben gerufen zu werden. Um dies zu erreichen, musst Du sie feucht und warm halten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du Deine Samen erfolgreich keimen lassen kannst: Du kannst sie zwischen ein paar Lagen nasser Papiertücher legen, in ein Glas Wasser geben oder sie direkt in einen mit Erde befüllten Topf säen. Wir empfehlen die letztgenannte Methode, da die anderen dazu führen können, dass Deine Samen vergammeln oder ihre sensiblen Wurzeln verletzt werden, wenn Du sie in ihren Topf pflanzen möchtest.
Sobald die Samen "aufgeplatzt" sind, was zwischen 2 und 10 Tage dauern kann (qualitativ hochwertige Samen wie die von Zambeza poppen für gewöhnlich binnen weniger Tage auf), erscheint eine Pfahlwurzel, die nach unten wächst, während der Stamm nach oben wächst. Die ersten beiden Blätter Deiner Baby-Cannabispflanze – kleine, rundliche Blätter, die als Keimblätter bekannt sind – kommen nun auch aus ihrer Schutzhülle heraus.
KEIMPHASE: OPTIMALE BEDINGUNGEN
Deine Samen benötigen zum Keimen Feuchtigkeit und Wärme. Wenn Du Deinen Sämling in einem Topf keimen lässt, kannst Du eine Abdeckung oder Plastikfolie verwenden, um die Luftfeuchtigkeit darunter zu erhöhen. Für das beste Ergebnis solltest Du Deine Samen bei einer Temperatur von 22–25°C keimen lassen.
Die Keimung Deiner Samen erfordert keinerlei Licht und Du solltest sie an einem dunklen Ort wie in einem Schrank aufbewahren, falls Du die Methode mit den Papiertüchern oder die mit dem Wasserglas verwendest. Sobald Deine frisch geschlüpften Keimlinge aus der Erde auftauchen, musst Du sicherstellen, dass Du sie mit einer geringen Menge (und der richtigen Art) Licht versorgst.
Sobald Deine Cannabissamen gekeimt sind und ihre Wurzeln und ihr erstes "richtiges" Blattpaar entwickelt haben, beginnt die Sämlingsphase.
SÄMLINGSPHASE
Dauer: 2–3 Wochen
Beleuchtung: 18h an / 6h aus
Sobald Deine Cannabispflanzen aus der Erde sprießen, sind sie technisch gesehen Sämlinge. Manche Anbauer sind der Ansicht, dass die Sämlingsphase jedoch erst beginnt, sobald der Spross seine ersten gezackten Cannabisfächerblätter zeigt, die einige Tage nach den runden Keimblättern erscheinen. Die ersten Fächerblätter Deines Sämlings bestehen jedoch nur aus Einzelblättern. Später erst entwickeln sich die kultigen Blätter mit 5 bis 7 Fingern, während die Pflanze mit voller Geschwindigkeit heranwächst. Sobald der Sämling 4–6 Paare dieser einfingrigen Cannabisblätter entwickelt hat, ist laut vieler Anbauer die Sämlingsphase beendet und die vegetative Phase beginnt.
SÄMLINGSPHASE: OPTIMALE BEDINGUNGEN
Während der Sämlingsphase ist Deine Cannabispflanze äußerst verletzlich. Beispielsweise kann übermäßige Feuchtigkeit zu Schimmel/Pilzbefall führen, der angesichts der geringen Abwehrkräfte Deines Sämlings eine echte Bedrohung darstellen kann. Sein Wurzelsystem ist noch nicht vollständig ausgebildet, wodurch er noch nicht so viel Wasser aufnehmen kann. Dadurch ist er einem erhöhten Risiko von Überwässerung ausgesetzt, weshalb Du unbedingt darauf achten musst, Deine Pflanzen nicht zu viel zu gießen. Wenn Du auf Erde anbaust, sollte Deine junge Cannabispflanze zu diesem Zeitpunkt keine zusätzlichen Nährstoffe benötigen. Die Keimblätter produzieren alle Nährstoffe, die Dein Sämling benötigt, um das Wurzelwachstum zu fördern. Darüber hinaus enthalten die meisten Erdmischungen Nährstoffe für mindestens 3–4 Wochen. Du solltest wissen, dass viele Anbauanfänger den Fehler begehen und ihre jungen Cannabispflanzen überdüngen.
Sämlinge gedeihen am besten bei einer Temperatur von 20–25°C. Deine Beleuchtung sollte auf einen 18/6-Lichtzyklus eingestellt sein, was ausreicht, um ein kräftiges Wachstum zu fördern.
WACHSTUMSPHASE
Dauer: 3–16+ Wochen
Beleuchtung: 18h an / 6h aus
Während der Wachstumsphase steckt Deine Cannabispflanze ihre Energie in die Entwicklung des Blattwerks und robusten Stammes. Der Beginn der vegetativen Phase findet gewöhnlich statt, sobald Du Deine Pflanze in ihren ersten größeren Topf pflanztSTAMMES Je nachdem, welche Sorte Du anbaust, sollten sich einige morphologische Unterschiede bemerkbar machen. Indicas wachsen oftmals kurz und buschig mit breiteren Blättern und weniger Abstand zwischen den Nodien (Sprossknoten). Sativas hingegen neigen dazu, groß und schlaksig zu wachsen und größere Internodien und schmalere Blätter zu entwickeln.
WACHSTUMSPHASE: OPTIMALE BEDINGUNGEN
Während sich Deine Cannabispflanze in vollem Wachstum befindet, solltest Du sie gut gießen und ihr ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stellen, insbesondere Stickstoff. Die exakte Menge an Nährstoffen, die Deine Pflanze benötigt, variiert von Sorte zu Sorte und kann von der Wachstumsstärke und der Anbauumgebung des Exemplars abhängen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, beginnst Du am besten mit der Hälfte der empfohlenen Dosis der Cannabisnährstoffe. Bei Bedarf kannst Du jederzeit auf volle Stärke umsteigen.
Solange Deine Beleuchtung auf einen 18/6-Zeitplan eingestellt ist, kann die Wachstumsphase Deiner photoperiodischen Cannabispflanzen theoretisch für immer andauern. In der Praxis wirst Du die Wachstumszeit Deiner Pflanzen jedoch beschränken, was für gewöhnlich durch den verfügbaren Platz in Deinem Grow Room bestimmt wird. Eine typische Wachstumsphase Deiner Pflanzen liegt zwischen 3 und 16 Wochen. Hierbei gibt es jedoch zwei Ausnahmen: wenn Du die SOG-Methode anwendest – bei der Du wahrscheinlich die gesamte Wachstumsphase überspringst – oder wenn Du Mutterpflanzen für unbestimmte Zeit behältst.
Die Wachstumsphase endet, sobald Du den Lichtzyklus auf 12/12 umstellst oder wenn sich im Freien die Jahreszeiten ändern und die Lichtstunden auf natürlichem Weg abnehmen.
BLÜTEPHASE
Dauer: 8–11 Stunden
Beleuchtung: 12h an / 12h aus
Während der Blütephase steckt Deine Cannabispflanze die meiste Energie in die Entwicklung ihrer Blüten. Während der ersten Wochen (eine Phase, die Vorblüte oder Stretch-Phase genannt wird) führt die Veränderung des Lichtzyklus jedoch dazu, dass die Pflanzen eine Phase beschleunigten Wachstums erleben, während derer sich manche Sorten in der Höhe verdoppeln und mehrere Blütenstände entwickeln können. Andere Exemplare erfahren weniger drastische Veränderungen. In beiden Fällen werden die Pflanzen nun ihre geschlechtsspezifischen Eigenschaften preisgeben. Bei feminisierten Sorten solltest Du mehr und mehr dünne weiße Blütenstempel erkennen können, die sich in den Nodien bilden und auf die kommenden Blüten hinweisen.
Sobald sich Deine Pflanzen ausgedehnt haben, werden sich auch ihre Nährstoffansprüche ändern. Anstatt mehr Stickstoff für das Wachstum zu verwenden, benötigen Deine Pflanzen jetzt kaliumreiche Dünger, um die Blütenbildung zu unterstützen. Die Dauer der Blütephase hängt im Großen und Ganzen von der angebauten Sorte und Deinen persönlichen Vorlieben ab. Viele Indicas und Hybriden absolvieren ihre Blüte relativ schnell – wodurch sie nach 8 Wochen oder weniger erntereif sind. Im Vergleich dazu benötigen Sativas 10 Wochen oder länger, wobei manche kommerzielle Sorten bis zu 14 Wochen benötigen. Stelle sicher, dass Du eine Vorstellung davon hast, wie lange Deine Pflanzen in der Blüte sein werden (diese Info erhältst Du normalerweise von der jeweiligen Saatgutbank), um eine zu frühe oder zu späte Ernte zu vermeiden.
BLÜTEPHASE: OPTIMALE BEDINGUNGEN
Im Freien beginnen Cannabisblüten damit, ihre Blüte einzuleiten, sobald die Tageslichtstunden während des nahenden Herbstes kürzer werden. Indoor-Anbauer leiten die Blüte ein, indem sie den Lichtzyklus von 18/6 auf 12/12 umstellen. Es ist wichtig, dass Deine Pflanzen während der Blüte 12 Stunden lang ohne Unterbrechung Dunkelheit ausgesetzt sind. Sollte diese Dunkelphase aus irgendeinem Grund unterbrochen werden, kann dies dazu führen, dass Deine Pflanzen wieder in die vegetative Phase zurückwechseln und letztlich einen geringen Ertrag abwerfen.
Während der Blütephase bevorzugen die Pflanzen weniger Luftfeuchtigkeit als in ihrer Wachstumsphase. Während die Blüten dichter werden und weniger Luft zwischen ihnen zirkulieren kann, werden die Pflanzen anfällig für Schimmel und Fäulnis, was Deine komplette Ernte zunichte machen kann. Verhindere dies, indem Du die relative Luftfeuchtigkeit unter 50% hältst und mit einem Standventilator gleichmäßig Luft über Deine Pflanzen blasen lässt.
Am Ende der Blütephase, wenn Deine Cannabispflanze einen Haufen dicker und saftiger Blüten hervorgebracht hat, kannst Du Dir endlich Deine Erntescheren schnappen und loslegen. Du kannst sicherstellen, dass Deine Pflanzen erntereif sind, sobald ungefähr 75% der Trichome ihre Farbe von klar zu milchig verändert haben (vielleicht mit ein paar wenigen Ausnahmen, die reife Bernsteinfarbtöne aufweisen).
Jetzt ist Erntezeit!