Die kognitive Verbindung zwischen THC und Dopamin
Published :
Jun 12, 2018
Categories :
Medizinisches Marihuana
Dopamin ist für zahlreiche physiologische und kognitive Prozesse verantwortlich, einschließlich Stimmung, Appetit und Fortpflanzung. THC beeinflusst die Ausschüttung von Dopamin auf mehrere Weisen und kann das Niveau dieses Neurotransmitters entweder heben oder senken.
Trotz der vermehrten Legalisierung von Cannabis in vielen Regionen der Welt wird noch immer eine Debatte um seine Effekte auf die geistige Gesundheit geführt. Am einen Ende des Spektrums argumentieren verschiedene Medienquellen und Regierungen, dass die psychoaktiven Bestandteile von Cannabis zu Problemen mit der geistigen Gesundheit wie Psychosen und Schizophrenie führen können und dass Cannabis eine Einstiegsdroge ist, die den Missbrauch von schädlicheren und süchtig machenden Substanzen anregt.
Am anderen Ende des Spektrums beschreibt die wissenschaftliche Forschung den neuroprotektiven Nutzen von bestimmten Cannabinoiden und viele anekdotenhafte Berichte erklären, dass Cannabis scheinbar eine nützliche Wirkung auf Leiden der geistigen Gesundheit wie Angst und Depression hat.
Wo genau liegt also die Wahrheit? Die vernünftige Schlussfolgerung deutet darauf hin, dass sie irgendwo in der Mitte des Spektrums liegt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass Cannabis manchen Menschen bei ihren Herausforderungen der geistigen Gesundheit hilft, es gibt aber auch Belege, die andeuten, dass die Mäßigung aufzugeben und Cannabis zügellos zu frönen, bei anderen zu Leiden der geistigen Gesundheit führen kann.
Wie kann es ungeachtet dieser Ergebnisse sein, dass Cannabis psychoaktive Effekte auslöst, die sowohl medizinische als auch Freizeitnutzer begehren?
PHYSIOLOGISCHE WIRKUNGEN VON THC
THC ist für das psychoaktive High verantwortlich, das hervorgerufen wird, wenn Cannabis geraucht oder eingenommen wird. Als ein Cannabinoid klassifiziert, ist THC eine von vielen ähnlichen in Cannabis vorkommenden Verbindungen. Eigentlich wird sich auf diese Chemikalien als Phytocannabinoide bezogen, weil sie in Pflanzen vorkommen und von ihnen bezogen werden. Cannabinoide werden auch innerhalb des menschlichen Körpers synthetisiert, diese Moleküle sind aber als Endocannabinoide bekannt.
Die Weise, wie THC im Körper wirkt, ist komplex und mannigfaltig. Das Cannabinoid bindet an Rezeptoren, die das Endocannabinoid-System beinhaltet, weil es ein teilweiser Agonist für den CB1- als auch CB2-Rezeptor ist. Es erreicht diese Wirkung durch Biomimikry, da es molekular dem Endocannabinoid und Neurotransmitter Anandamid ähnelt, das verschiedene physiologische Mechanismen erfüllt und als verantwortlich für das "Läuferhoch" gilt.
Die Wirkungen von THC sind nicht auf die Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems beschränkt. THC bewirkt außerdem Effekte auf das Dopamin-System. Eine in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit bespricht, dass von akuten THC-Werten nachgewiesen worden ist, dass sie in vivo dopaminerge Zellfeuern, Dopamin-Synthese und -Freisetzung erhöhen.
Es wird angenommen, dass THC auf indirekte Weise die Dopamin-Freisetzung anstößt, indem es an CB1-Rezeptoren bindet. THC bindet an Cannabinoid-Rezeptoren auf GABA-Neuronen an und deaktiviert sie dadurch. Weil die GABA-Aktivierung Dopamin unterdrückt, erhöhen sich die Dopamin-Werte, wenn diese Deaktivierung eintritt.
WAS IST DOPAMIN?
Viele Menschen haben schon von Dopamin gehört und assoziieren es mit glücklichen Gefühlen. Also was genau ist Dopamin? Und wie ist es an den von THC ausgelösten Effekten beteiligt?
Dopamin ist ein Neurotransmitter, der als ein Botenstoff zwischen Gehirnzellen agiert. Das Molekül spielt in der menschlichen Physiologie wie zum Beispiel Bewegung, Appetit, Lernen und Sucht eine wichtige Rolle. Dopamin wird größtenteils in Regionen des Gehirns produziert, die als Substantia Nigra und ventrales tegmentales Areal bekannt sind.
Dopamin ist im Belohnungssystem des Gehirns unverzichtbar. Wenn wir einen Akt begehen, der zum Überleben oder der Fortpflanzung beiträgt, erhöhen Bereiche des Gehirns die Freisetzung von Dopamin, um die belohnenden Gefühle mit einem bestimmten Stimulus in Verbindung zu bringen.
Von diesem Belohnungssystem glaubt man, dass es die Grundlage von Suchtverhalten wie zum Beispiel Drogenmissbrauch ist. THC ist bekannt dafür, die Dopaminausschüttung zu verstärken, was heißt, dass Gras zu rauchen einen Spitzenwert dieser glücklich machenden Gehirnchemikalie bewirkt.
AKUTE EFFEKTE VON CANNABIS AUF DOPAMIN
Viele Menschen, die diesen Artikel lesen, sind vermutlich mit den glücklichen und benebelten Empfindungen vertraut, die nach dem Rauchen eines Joints oder dem Anzünden eines Bong-Kopfes entstehen. Diese Gefühle beruhen teils auf den Effekten, die Cannabis auf das Dopamin-System hat und den Effekten, die Dopamin auf das Belohnungssystem aufrechterhält.
Der Anstieg von Dopamin beim Cannabisrauchen wird zudem wegen des Einflusses von Dopamin auf den Appetit mit gesteigertem Appetit assoziiert, oftmals als "Heißhunger", "Fressanfall" oder "Munchies" bekannt.
CHRONISCHE EFFEKTE VON CANNABIS AUF DOPAMIN
Obwohl Cannabis den Dopamin-Wert kurzfristig erhöhen kann, wird anhaltend überschüssiges THC tatsächlich mit einer Abschwächung des Dopamin-Systems in Verbindung gebracht. Deshalb ist der exzessive Cannabiskonsum mit zahlreichen Leiden der geistigen Gesundheit und mit abgeschwächter Dopamin-Freisetzung in Verbindung mit Schizophrenie und Psychosen assoziiert worden.
Die zuvor erwähnte Forschung stellt fest, dass heftige Cannabisnutzung ganz sicher mit beeinträchtigten schulischen und beruflichen Ergebnissen in Zusammenhang gebracht werden kann, die an kognitive Beeinträchtigung, Exekutivfunktionsstörung, Beeinträchtigungen des Arbeitsgedächtnisses und Amotivation gebunden sind. Diese Faktoren werden mit Dopamin-Freisetzung assoziiert.
Cannabis hat eine extrem lange Liste von Nutzen und erweist sich für viele als eine wertvolle Medizin. Wie bei den meisten Dingen im Leben ist jedoch Mäßigung der wirkliche Schlüssel. Darüber hinaus wird die Art, wie sich Cannabis auf die geistige Gesundheit von Menschen auswirkt, von einer Person zur nächsten variieren.