Cannabis und Schizophrenie: Eine komplexe Beziehung

Published :
Categories : Medizinisches Marihuana

Cannabis und Schizophrenie: Eine komplexe Beziehung

Seit Jahrzehnten wurde Cannabis mit der Entstehung von Psychosen in Verbindung gebracht, die zu Schizophrenie führen können. Weitere Studien zeigen jedoch, dass Cannabiskonsum tatsächlich sowohl negative als auch positive Auswirkungen auf Menschen haben kann, die an der Krankheit leiden.

Selbst im Zeitalter der Legalisierung und Bildung haben viele Menschen immer noch einen negativen Eindruck von Cannabis als bewusstseinsverändernde Substanz. Trotz der zahlreichen therapeutischen Anwendungsmöglichkeiten, die stark CBD-haltige und auch THC-Sorten ermöglichen, ist das Risiko unerwünschter Wirkungen etwas, wegen dem manche Personen äußerst vorsichtig sind.

Ein Diskussionsthema, das seit Jahrzehnten Cannabis umgibt, ist, ob es Psychosen und/oder Schizophrenie auslösen oder verschlimmern kann. Schließlich war dies einer der Hauptaspekte, die in der Reefer-Madness-Ära der 1930er Jahre und darüber hinaus verbreitet wurden. Doch wenn alle Fakten betrachtet werden, besitzt Cannabis dann tatsächlich eine Verbindung zu Psychosen oder Schizophrenie? Dieser Artikel zielt darauf ab, diese Frage zu beantworten.

SCHIZOPHRENIE DEFINIERT

Für diejenigen, die mit dieser Erkrankung nicht sehr vertraut sind: Schizophrenie ist eine Geisteskrankheit, bei der diejenigen, die daran leiden, oft die Realität aus den Augen verlieren. Mit über 7,5 Millionen erkrankten Menschen allein in den USA, entwickelt sich die Schizophrenie häufig bei Männern Anfang 20. Frauen, die diese Krankheit entwickeln, sind meistens schon älter.

Während die Psychose nicht das einzige Symptom der Schizophrenie ist, erleben die Betroffenen Wahnvorstellungen, Sprachstörungen und Halluzinationen. Andere leiden auch unter einem Mangel an sozialer Motivation, einem mehr oder weniger ausgeprägtem emotionslosen Zustand, beeinträchtigter Aufmerksamkeit und Gedächtnisproblemen.

CANNABIS MIT SCHIZOPHRENIE VERBINDEN

In mehreren Studien über die Schizophrenie wird Cannabis als eine häufige Verbindung zur Krankheit genannt. Einige Studien kamen zu dem Schluss, dass die meisten Menschen mit der Krankheit im Vergleich zu Menschen ohne diese Krankheit eine höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, gerne mal einen durchzuziehen. Die Auswirkungen auf betroffene Raucher sind jedoch extrem unterschiedlich.

Andere Studien haben gezeigt, dass sich verschiedene Patienten während der Zeit, in der sie die Substanz konsumieren, gut fühlen, aber dazu neigen, nachteilige Effekte zu erfahren, sobald die Wirkung abklingt. Andere Befunde kommen zu dem Schluss, dass Schizophrene, die Cannabis konsumierten, eine "überlegene" kognitive Funktion zeigten, insbesondere in Bezug auf das visuelle Gedächtnis und die ausführende Funktion.

RISIKOFAKTOREN DER VERWENDUNG VON CANNABIS FÜR AN SCHIZOPHRENIE ERKRANKTE

Die Ergebnisse der Studien unterscheiden sich zwar voneinander, eine allgemeine Schlussfolgerung lautet jedoch, dass Cannabis für Menschen, die bereits an Schizophrenie leiden, ungünstige Auswirkungen haben könnte. Zum einen wird angenommen, dass THC als sogenannter "Umwelt-Trigger" wirken und die Auswirkungen der Krankheit verstärken kann.

Die nachteiligen Auswirkungen von Cannabis bekommen vor allem Patienten zu spüren, die das Kraut bereits in jungen Jahren verwenden. THC allein ist für ein sich entwickelndes Gehirn nicht ratsam und wenn man diesbezüglich Rückschlüsse auf Schizophrenie zieht, muss man konstatieren, dass es die Risikofaktoren für die Krankheit erhöhen kann.

Cannabis und Schizophrenie: Eine komplexe Beziehung

KANN CANNABIS ZU SCHIZOPHRENIE FÜHREN?

Basierend auf einigen Berichten von Patienten aus erster Hand, gab es Verbindungen zwischen dem Marihuanakonsum in jungen Jahren und der Entwicklung von Schizophrenie. Eine Studie, die an Mäusen durchgeführt wurde, die genetisch für Schizophrenie prädisponiert waren, kam zu dem Schluss, dass die Nagetiere stärkere Symptome der Krankheit aufwiesen, wenn sie THC ausgesetzt waren. Umgekehrt zeigten Mäuse, die nicht die gleiche Risiko-Genetik hatten, nach der THC-Aufnahme nicht dieselben Symptome.

Eine Studie der Harvard Medical School schloss jedoch jegliche Verbindung zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie bei Menschen aus. Konkret heißt es: "Ein erhöhtes familiäres Erkrankungsrisiko für Schizophrenie könnte die Grundlage für Schizophrenie unter Cannabiskonsumenten sein und nicht der Cannabiskonsum selbst."

CBD ALS BEHANDLUNG?

Während THC unerwünschte Wirkungen auf ein von Schizophrenie betroffenes Gehirn haben kann, wird angenommen, dass das nicht-psychoaktive Gegenstück Cannabidiol (CBD) das genaue Gegenteil erzeugt. Wie bei vielen anderen Krankheiten, war CBD die wichtigste Substanz, um Patienten von Schmerzen und anderen Symptomen zu befreien.

Erstens wurde CBD als eine Form der antipsychotischen Behandlung mit, im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten, sehr wenigen Nebenwirkungen angewendet. Weitere Tests an Tieren zeigten auch, dass CBD tatsächlich dazu beitrug, Zustände wie ein Defizit des Gedächtnisses und der sozialen Interaktion zu verbessern.

SCHLUSSFOLGERUNG: DIE KOMPLEXE BEZIEHUNG ZWISCHEN CANNABIS UND SCHIZOPHRENIE

Wie in vielen anderen Fällen der Cannabisforschung, ist die Verbindung zwischen beiden noch nicht endgültig geklärt. Gegenwärtig hat Cannabis für Menschen mit Schizophrenie sowohl positive als auch negative Auswirkungen, aber keine Seite ist stark genug, um die andere signifikant übertrumpfen zu können.

Da sich Technologie und Cannabisbewusstsein aber weiterentwickeln, können wir in naher Zukunft wahrscheinlich eine viel klarere Schlussfolgerung erwarten.